Am 1. Dezember 2018 musste der langjährige Halbschwergewichtschampion Adonis Stevenson (29-2-1, 24 K.o.) mehr als nur die K.o.-Niederlage gegen Oleksandr Gvozdyk (17-1, 14 K.o.) in der elften Runde einstecken: Der damals 41-Jährige fühlte sich in der Umkleidekabine schwindlig und kam ins Krankenhaus, wo die Ärzte schwere Hirnverletzungen feststellen. Der „Superman“ wurde sofort operiert und für drei Wochen in ein künstliches Koma versetzt.
Viele Ärzte fürchteten, dass der Boxer bleibende Schäden davontragen und nie wieder der alte sein würde. Doch in jüngsten Interviews zeigte sich der frühere Weltmeister in guter Verfassung. „Es geht mir gut. Ich danke Gott, er war an meiner Seite“, sagte er beispielsweise gegenüber RDS. Ganze ohne Folgen sei die Nahtoderfahrung nicht gewesen. „Wenn du eine Gehirnerschütterung hast, dann hat das immer Folgen. Es ist wichtig daran zu arbeiten, sodass sie verschwinden. Es ist sehr wichtig an meinem Gedächtnis zu arbeiten.“ Das WBC ernannte Stevenson Ende letzten Jahres zum „Champion of Hope“. „Dieser Gürtel bedeutet mir viel“, erklärte der Ex-WBC-Weltmeister. „Das, was im Kampf gegen Gvozdyk passiert ist, war ein Unfall. Ich war bei meiner Vorbereitung nicht zu 100% da.“ Aber der Box-Ruheständler will sein Wissen an andere weitergeben. „Das Beste, was ich machen kann, ist zu verhindern, dass anderen diese Unfälle passieren. Und das ist der Grund, warum ich der Champion of Hope bin“, stellte der 43-Jährige klar.
Text: Nils Bothmann