Am 25. September verlor Anthony Joshua (24-2, 22 K.o.) die WM-Gürtel nach Version der WBA (Super), IBF und WBO an Oleksandr Usyk (19-0, 13 K.o.) und zog anschließend die Rematch-Klausel. Nachdem der Rückkampf aufgrund des Ukraine-Kriegs erst auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, verkündete Usyk überraschend, dass er nun doch für das zweite Match trainiere (BOXSPORT berichtete). Laut Promoter Eddie Hearn ist der 23. Juli als Termin geplant, als Location sei Saudi-Arabien im Gespräch, obwohl der „Daily Telegraph“ schon über eine Verschiebung in den August spekulierte. Hearn widersprach den angeblichen Insider-Infos.
Im Vorfeld des wichtigen Duells hatte Joshua schon Umstellungen in seinem Trainer-Team vorgenommen, den früheren Assistenztrainer Angel Fernandez zum Chef-Coach befördert und dafür seinen langjährigen Trainer Robert McCracken herabgestuft. Obwohl Fernandez in der Vergangenheit gute Dienste leistete, waren nicht alle Box-Experten der Richtigkeit von Joshuas Schritt überzeugt, der bei einer US-Tour sich auch bei Trainern wie Virgil Hunter, Eddy Reynoso und Robert Garcia umgesehen hatte. Diese dürften erfreut sein zu hören, dass Garcia für den Usyk-Rückkampf an Bord ist. Der Starcoach hatte in der Vergangenheit unter anderem seinen jüngeren Bruder Mikey Garcia (40-2, 30 K.o.), Jose Ramirez (27-1, 17 K.o.) und Vergil Ortiz jr. (18-0, 18 K.o.) betreut.
Der Trainer soll den Schwergewichtler bereits in London betreuen. Er und Fernandez sind ein gleichberechtigtes Tandem, es gibt keine Hierarchie zwischen. „Garcia ist schon hier“, offerierte Joshua in einem Interview mit IFL TV. „Wir arbeiten an ein paar Sachen. Wir ändern nicht so sehr meinen Stil, denn Garcias Stil geht in Richtung mit ‚Bob and Weave‘ in gebückter Haltung auszuweichen, aber ich bin ein rund zwei Meter großes Schwergewicht.“ Doch der neue Input mache ihn glücklich: „Die Hauptsache ist die, dass ein glücklicher Boxer ein gefährlicher Boxer ist. Mir geht es gut.“
Text: Nils Bothmann