Der tschechische Boxverband (CBA), Boxing Canada und der schwedische Boxverband werden die Weltmeisterschaften der Frauen und Männer in diesem Jahr boykottieren. Damit schließen sie sich dem irischen und US-Amerikanischen Boxverband an (BOXSPORT berichtete). Grund dafür ist die Erlaubnis der IBA, dass Russland und Weißrussland unter ihren Nationalflaggen teilnehmen dürfen. Auch Großbritannien hat sich dem Boykott angeschlossen, wird aber vorerst nur bei der Frauen-WM nicht dabei sein.
Ryan O'Shea, Präsident von Boxing Canada äußerte: „In Anbetracht der anhaltenden Korruption innerhalb des Internationalen Boxverbandes sind wir sehr besorgt über das Risiko, dem unser Sport ausgesetzt ist, und über seine Zukunft im olympischen Programm. Wir sind uns der Auswirkungen dieser Entscheidung auf unsere Nationalmannschaftsathleten bewusst und arbeiten gemeinsam mit unseren Sportpartnern intensiv daran, ein geeignetes Ersatzturnier zu finden, um unsere Hochleistungssportler in Vorbereitung auf die Qualifikation für die Panamerikanischen Spiele und die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris weiter zu fördern.“
Auch der Vorsitzende des schwedischen Boxverbandes Per-Axel Sjöholm sagte, dass er das Vorgehen der IBA „nicht akzeptiert“ und führte aus: „Es gibt keine Demokratie oder Transparenz. Wir haben uns jahrelang um eine Änderung bemüht, ohne Erfolg.“ Die Olympischen Spiele seien ohnehin viel wichtiger, als die von der IBA organisierten Weltmeisterschaften. „Die Entscheidung für uns in Schweden war leicht“, ergänzte Sjöholm.