Im aktuellen Heft hat BOXSPORT die Top 30 der größten deutschen Boxer erstellt. Das Ranking basierte nicht rein auf dem sportlichen Erfolg, sondern auf einer Vielzahl von Faktoren: Wie oft wurde ein Titel verteidigt? Wie viele verschiedene und in welchen unterschiedlichen Limits wurden Titel gewonnen? Weiterhin haben wir die Dominanz der Boxer berücksichtigt: Wie lange prägten sie eine Ära und wie dominant waren sie dabei? Welche Gegner wurden besiegt und wie ist das Sieg-Niederlagen-Verhältnis in ihrem Kampfrekord? Auch der Box-Stil der einzelnen Fighter floss in die Bewertung ein: Auf welche Weise gewann der Boxer seine Kämpfe? Brachte er gar einen neuen Stil in den Ring? War er eher ein Knockouter, ein überlegener Stratege oder ein Fighter mit großem Herz? Und zuletzt spielte auch die Popularität eine mitentscheidende Rolle: Wer waren die Publikumslieblinge, und wer begeisterte die Massen auch abseits des Rings?
Platz 8:
Markus Beyer († 47)
Kampfrekord: 35-3-1 (13 K.o.)
Wer am 23. Oktober 1999 in der „Ice Rink“-Halle im englischen Telford war, wird diesen Tag wohl nie mehr vergessen. Im Hauptkampf des Abends versucht Supermittelgewichtler Markus Beyer, den Lokalmatador und WBC-Weltmeister Richie Woodhall zu entthronen. Beyer schockt die lautstarken und biergeschwängerten englischen Fans mit drei Niederschlägen in den ersten drei Runden, muss am Ende aber trotzdem bei einem einstimmigen, jedoch knappen Punkturteil zittern. Am Ende wird der Sauerland-Fighter mit dem WM-Titel belohnt. Trotz seiner eher geringen K.o.-Quote ist der boxerisch herausragende und sympathische Beyer ein echter Publikumsliebling. Insgesamt drei Mal gewinnt er in seiner Karriere den WBC-Titel im Supermittelgewicht, bevor er 2008 seine Karriere beendet und später als Box-Experte im MDR tätig ist. Im Dezember 2018 verstirbt der Sachse nach einer Krebserkrankung im Alter von nur 47 Jahren.
Text: Benjamin Stroka & Frank Schwantes
Hier geht es zu Platz 9
Hier geht es zu Platz 10
Die komplette Top 30 gibt es in Ausgabe 11-12/20