Der Split-Decision-Sieg von Ex-Halbwelter-Undisputed-Champ Josh Taylor (19-0, 13 K.o.) über WBO-Pflichtherausforderer Jack Catterall (26-1, 13 K.o.) war höchst umstritten, zog sogar Untersuchungen und die Degradierung von Punktrichtern nach sich (BOXSPORT berichtete). Viele Fans und Experten hatten ein unverzügliches Rematch gefordert, allerdings hatten sowohl WBA als auch WBC Pflichtverteidigungen ihrer Titel von Taylor gefordert. Da sich die Verbände nicht über die Reihenfolge der Kämpfe einigen konnten und beide auf ihrem Recht bestanden, Taylor also mindestens einen Gürtel kampflos hätte abgeben müssen, legte der „Tartan Tornado“ beide Titel nieder.
Stattdessen will der Brite beweisen, dass die zweifelhafte Performance gegen seinen Landsmann Catterall im Februar nur ein Ausrutscher war und möglichst schnell den Rückkampf bestreiten. In mehreren Interviews ließ bekräftigte er seine Motivation. „Ich will den Kampf, möchte nochmal dorthin zurück, um es allen zu zeigen“, sagte Taylor gegenüber IFL TV. „Ich will den Fehler korrigieren. Wenn es nicht der nächste Fight wird, was ich wirklich will, dann wird es irgendwann später passieren.“ Kürzlich erschien die Dokumentation „Portrait of a Fighter“, die von Verletzungen und anderen Widrigkeiten bei Taylors Vorbereitung auf den Kampf erzählte. „Ich war ein Schatten meiner selbst in meinen letzten Kampf. In der Doku kann man klar die Probleme sehen, die ich im Trainingscamp hatte“, so der frühere Undisputed Champ gegenüber „Sky Sports“. Bezüglich Catteralls Siegchancen im Rematch hatte Taylor gegenüber BBC Sport ebenfalls eine klare Meinung: „Ich denke nicht, dass er mich in meiner Bestform schlagen kann. Er konnte es ja nichtmal in meiner schlechtesten Verfassung.“
Text: Nils Bothmann