Schwergewichtler Anthony Joshua (24-1, 22 K.o.) ging als klarer Favorit in den Kampf gegen Kubrat Pulev (28-2, 14 K.o.) und setzte sich schließlich auch durch. Nach zwei Runden, in denen die Kontrahenten einander testeten, kam es in der dritten fast schon zur vorzeitigen Entscheidung: Joshua erzielte zwei Knockdowns in der Runde. Als Pulev seinem Gegner den Rücken zudrehte und angezählt wurde, hätte der Kampf abgebrochen werden können, doch Ringrichter Deon Dwarte ließ den Fight weiterlaufen. Der Bulgare kam gut zurück in das Duell und verunsicherte den Titelverteidiger mit einigen guten Schlägen und seinem harten Kinn, das auch einen gezielten Uppercut von „AJ“ in der Siebten wegsteckte. In der Neunten erhöhte der Dreifach-Champ jedoch das Tempo und schickte die „Cobra“ mit einer Uppercut-Kombination in den Ringstaub. Pulev kam noch einmal hoch, doch der 31-jährige Titelverteidiger landete kurz darauf eine harte Rechte, die den Herausforderer erneut zu Boden schickte – Pulev wurde vom Ringrichter ausgezählt.
Der Brite konnte direkt nach seinem Sieg Glückwünsche von Ringlegende Floyd Mayweather (50-0, 27 K.o.) entgegennehmen, der als Überraschungsgast Ringside gesessen hatte. Ulli Wegner, der den unterlegenen Bulgaren für den Fight trainiert hatte, aber in London nicht in seiner Ringecke stehen konnte, äußerte sich gegenüber „SID“ zu dem Duell. „An und für sich ist Pulev gut in den Kampf gekommen. Er hätte ein besseres Ende verdient gehabt“, sagte der 78-Jährige. „Ich lass ihn ein paar Tage in Ruhe. Er ist ein guter Junge, hat große Moral bewiesen.“
Text: Nils Bothmann