Vertrag bei AGON Sports
Deutscher Meister ist er schon. Doch Nathanael Lukoki will nach ganz oben. Schon seit Kindheitstagen hegt er den Traum, zu den weltbesten Boxern zu gehören. Dafür hat er sich nach seinem Sieg gegen den Franzosen Guirassy dem Berliner AGON-Stall von Promoter Ingo Volckmann angeschlossen. „Ich hatte AGON schon länger im Kopf, weil dort mein Vorbild Jack Culcay unter Vertrag steht und ich immer mit den Besten trainieren möchte. Das ist hier möglich. Denn ich habe immer den Anspruch, mich ständig zu verbessern.“
Dafür schaut er bei den aktuellen Koryphäen seiner Gewichtsklasse wie Terrence Crawford oder Errol Spence jr. schon mal genauer hin. „Das ist noch ein ziemlicher Niveauunterschied. Von denen kann ich mir schon etwas abschauen, speziell wie sie im Ring mit Druck umgehen.“ Dabei verfolgt Nathanael seinen eigenen Karriere-Masterplan: „Ich habe mir vorgenommen, mit Mitte 30 auf dem Gipfel meines sportlichen Erfolges zu sein, Titel gewonnen zu haben, in der Pound-for-Pound-Rangliste oben mit dabei zu sein und dann meine Karriere zu beenden. Schließlich heißt es ja: Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören.“
Bei AGON in Berlin, wo man große Stücke auf den 27-Jährigen hält, bekommt er dafür die Unterstützung. „Nathan haben wir schon länger beobachtet, er war auch schon zum Sparring im Berliner Gym. Uns haben seine offene und ehrliche Art, seine Disziplin und seine Zielstrebigkeit überzeugt“, berichtet AGON-Sportmanager Dr. Horst-Peter Strickrodt. „Ich selbst kenne ihn noch aus Amateurzeiten und halte ihn für eine Persönlichkeit mit Ausnahmecharakter. Talent allein genügt für den größeren sportlichen Erfolg bekanntermaßen nicht. Auch die familiären, sozialen Umstände und kognitiven Fähigkeiten spielen eine signifikante Rolle. Hier sehen wir bei Nathan große Vorteile.“
„Es ist jetzt wichtig, ihn an die langen Distanzen heranzuführen“, ergänzt AGON-Matchmaker Hagen Doering. „Nathanael hat bislang erst einmal über zehn Runden geboxt. Mit 27 Jahren ist er aber schon im fortgeschrittenen Alter, so dass er etwas Gas geben muss. Aber er macht das, was erforderlich ist und liegt voll im Plan.“ Dieser Plan sieht vor, dass er am 12. November bei einer Veranstaltung im AGON Sportpark Charlottenburg antritt und einen Kampf über acht Runden bestreitet. Der Gegner stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. „Danach soll er dann noch einmal über zehn Runden gehen, noch einmal über acht“, gibt Doering Einblick in die weitere Zukunftsplanung. „Er sollte mindestens zehn Kämpfe absolviert haben, ehe wir versuchen, eine internationale Meisterschaft für ihn zu bekommen. Das könnte dann Ende 2023 der Fall sein.“ „Nun muss er unter Beweis stellen, ob er dem internationalen Anspruch eines Weltklasseboxers gerecht werden kann“, fügt Strickrodt hinzu. „Auf dem Weg dahin, wird ihn das AGON-Team mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten begleiten!“
Text: Andreas Ohlberger