Andy Ruiz jr. (33-2, 22 K.o.) will nicht als One-Hit-Wonder in die Boxsport-Geschichte eingehen. Nach seinem Überraschungssieg gegen Anthony Joshua (24-1, 22 K.o.) war er kurze Zeit Weltmeister der WBA, IBF und WBO, ehe der deklassierte Champ sich seine Gürtel zurückholte. Nach der Niederlage trennte sich Ruiz jr. von seinem Trainer Manny Robles und lässt sich nun von Canelo-Coach Eddy Reynoso unterrichten (BOXSPORT berichtete).
Im Camp von Reynoso und seinem Sohn Chepo speckte der als Box-Klops verschrieene „Destroyer“ schon 20 Pfund (9,07 Kilo) ab. „Ich arbeite hart, bereite mich auf meinen nächsten Gegner vor. Es ist schwer. Ich habe das in meinem ganzen Leben noch nicht getan“, gestand Ruiz jr. „Ich habe nie Gewichte gestemmt, ich hatte nie Fitnesstrainer wie sie. Es ist Zeit zu rennen, Zeit es zurückzugewinnen, Zeit hart zu arbeiten.“ Der Schwergewichtler kämpft für Al Haymons Stall Premier Boxing Champions, was ihm viele Optionen für seine Ringrückkehr 2021 offen lässt. Er könnte gegen Gegner wie Louis Ortiz (32-2, 27 K.o.), Dominic Breazeale (20-2, 18 K.o.) oder den entthronten Ex-WBC-Weltmeister Deontay Wilder (42-1-1, 41 K.o.) boxen – und scheint für diese Chancen wesentlich härter arbeiten zu wollen als für das Joshua-Rematch, auf das er sich in erster Linie mit Essen und Partymachen vorbereitete.
Text: Nils Bothmann