Robin Krasniqi (51-7, 19 K.o.) ist weiterhin fest entschlossen, seine Split-Decision-Niederlage im Rematch gegen Dominic Bösel (32-2, 12 K.o.) am 9. Oktober anzufechten. Der Boxer und sein Management sprachen von Betrug und ließen den Kampf neu bewerten, allerdings von Punktrichtern, die nicht vom ausrichtenden Verband IBO zertifiziert wurden. Dieser lehnte Krasniqis Einsprüche ebenso ab wie der BDB als deutscher Ausrichter des Kampfes.
Das Team des Halbschwergewichtlers hatte rechtliche Schritte angekündigt (BOXSPORT berichtete) und hat nun Klage beim Landgericht Kiel eingereicht. „Da die Verantwortlichen des BDB außergerichtlich weder die diversen Verstöße gegen die geltenden sportlichen Regeln des BDB aufgeklärt haben, geschweige denn die fehlerhafte Wertung des Kampfes revidiert haben, gilt es nunmehr gerichtliche Klärung herbeizuführen“, heißt es in einem Schreiben von Krasniqis Anwalt René-Dirk Hundertmark. „Dies beinhaltet auch die durch den BDB nicht erklärten Abweichungen von den verbandseigenen Dopingbestimmungen, nachdem bis zum heutigen Tage, trotz mehrfacher Anfragen, der Verbleib der Dopingproben nicht mitgeteilt wurde, ebenso wenig wie deren Befund.“
„Ich bin sehr froh, dass nun gerichtliche Klärung erfolgt, denn ich war weder der erste noch bin ich der letzte Profiboxer, der in einem Weltmeisterschaftskampf betrogen worden ist. Wir als Sportler müssen für unsere Rechte kämpfen, auch wenn es für uns unangenehm ist und das Verfahren langwierig werden kann“, erklärte sein Klient. „Ich glaube an die Justiz und hoffe auf ein faires und aussagekräftiges Urteil. Ich bin jederzeit bereit gegen Dominic Bösel wieder anzutreten und werde ihn auch ein drittes Mal besiegen, aber scheinbar ist Dominic und SES Boxing nicht daran interessiert nochmal gegen mich zu boxen, denn ich habe mitbekommen, dass sie alles Mögliche in Bewegung setzen wollen, um mir zu entkommen. Aber ich bin da und bereit. Ich ducke mich nicht weg und gebe nie auf, das habe ich nie getan. Und deshalb muss halt jetzt auch außerhalb vom Ring gekämpft werden.“
Text: Nils Bothmann