Um es zu den Olympischen Spielen 2024 zu schaffen, wechselte Weltergewichtler Deniel Krotter sogar das Limit. Doch der talentierte DBV-Boxer hat noch andere Karriereziele.
Wer sich als Boxer seinen Traum von Olympia erfüllen will, der muss heutzutage flexibel sein. Das hat Deniel Krotter am eigenen Leib erfahren. Ursprünglich ist der Weltergewichtler vom TV 1860 Bad Windsheim in seinem Limit bis 69 Kilogramm zu Hause. Doch seitdem die Gewichtsklassen reformiert wurden, endet das Welter bei 67 Kilo. Krotter machte diese Reduktion mit. Doch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird es dieses Limit nicht geben, sondern es sind 71 Kilo im Halb- mittel gefordert. Folglich musste der 23-jährige DBV-Boxer entsprechend zulegen.
Erste Turniererfahrung sammelte Krotter mit neuem Gewicht kürzlich bei der US-Reise mit dem DBV, als es erst zum Höhentrainingslager, dann zum „USA Boxing International Invitational“ in Pueblo, Colorado, ging. Auch wenn der Sportsoldat den Trip als wichtige Erfahrung sah, „lief es bei mir persönlich nicht optimal. Ich habe erstmals im Limit bis 71 Kilo geboxt“. Krotter bekam beim Turnier gleich den US-Amerikaner Quincey Williams vor die Fäuste und verlor. „Ein enges Ding“, urteilt er. Und bleibt zuversichtlich: „Das perfekte Gewicht wird sich in den nächsten Monaten bei mir noch ergeben.“
Nebenbei BWL-Studium
Bei seinem Heimatverein in Bayern wurde Deniel viele Jahre lang von seinem Vater Igor trainiert, gewann mehrere Titel als Deut- scher Meister im Jugendbereich. Aber irgendwann ging es um neue Impulse, um seine Weiterentwicklung. Schließlich wechselte der sympathische Youngster vor zwei Jahren an den Bundesstützpunkt Schwerin. „Sechseinhalb, sieben Stunden Autofahrt sind es von meiner Heimat bis dorthin. Das würde ich nicht tun, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es sich lohnt“, erzählt er beim Treffen mit BOXSPORT. Es sei eine gute wie harte Schule bei Trainer Michael Timm. „Wir arbeiten viel an Kleinigkeiten, an denen es mir zuvor gefehlt hat. Das perfektionieren wir. Zusammen wollen wir vorwärtskommen, mit dem Ziel Olympia.“
Text: Frank Schwantes