In Schwerin teilt sich Deniel mit Teamkollege Kevin Boakye-Schumann nicht nur die Wohnung, sondern auch so manche Lerneinheit. Denn die beiden Freunde absolvieren nebenbei ein Online-Studium – Deniel im Bereich BWL, Kevin im Bereich Sportmanagement. Weil es einige übergreifende Module in ihren Studiengängen gibt, lernen die beiden DBV-Athleten von Zeit zu Zeit gemeinsam. „Es ist nicht immer einfach, sich dies einzuteilen. Stehen sportliche Höhepunkte bevor, gibt es kaum Zeit fürs Studium. Erst danach kann ich wieder ins Lernen einsteigen“, berichtet Deniel.
Wie ist es um seine nationale Konkurrenz im Hinblick auf Paris 2024 bestellt? „Da gibt es nicht so viele“, sagt der gebürtige Brandenburger, „mein Hauptkonkurrent kommt ebenfalls aus Bayern und heißt Magomed Schachidov.“ Der Halbmittelgewichtler vom TSV 1860 München ist ein erfahrener Kaderboxer des DBV sowie amtierender Deutscher Meister. „Wir sind beide sehr gute Freunde, der Bessere wird sich für Olympia qualifizieren“, lächelt Deniel.
Vorbild Lomanchenko
Neben einer Medaille hat er noch ein weiteres sportliches Ziel: „Eines Tages Profi-Welt- meister zu werden und im MGM Grand in Las Vegas, dem Mekka des Profiboxens, zu kämpfen.“ Seine sportlichen Idole sind die Ukrainer Vasiliy Lomachenko und Oleksandr Usyk. „Beide haben einen perfekten olympischen Weg beschritten, waren Olympiasieger und mehrfache Weltmeister.“ Eine Basis, die es beiden Ausnahme-Boxern ermöglichte, auch im Profilager schnell ans Ziel zu gelangen. Sollte Deniel Krotter es seinen Vorbildern eines Tages gleichtun, wäre auch bei ihm der Grundstein für eine erfolgreiche Profikarriere gelegt.
Text: Frank Schwantes