Der österreichische Sportjournalist Dr. Sigmund „Sigi“ Bergmann ist tot. Er verstarb am 8. März im Alter von 84 Jahren. Der am 3. Januar 1938 geborene Reporter promovierte 1964 im Fach Geschichte und schloß eine Ausbildung als Opernsänger ab, ehe er seine Karriere als Journalist beim „Volksblatt“ begann und 1968 in den ORF wechselte. „Während des Studiums selbst im Akademischen Boxclub aktiv, kommentierte er in den nächsten 40 Jahren über 3.500 Boxkämpfe aus aller Herren Länder, darunter alle großen Kämpfe von Muhammad Ali nach dessen Rückkehr in den Ring 1970. Er war bei 20 Olympischen Spielen im Einsatz (im Winter für die Rodelwettbewerbe). Selbst als Pensionist kommentierte er noch bis 2016 in Rio die Boxwettkämpfe bei Olympia“, schreibt FVA-Generalsekretär Dr. Friedrich Mühlöcker in einem Nachruf auf die österreichische Sportreporterlegende.
Der Boxsport hatte für Bergmann immer einen besonderen Platz: In die von ihm 17 Jahre lang moderierte Sendung „Sport am Montag“ lud er Gäste wie Max Schmeling ein, dem Ex-Europameister Johann „Hanse“ Orsolics, der zu den engen Freunden Bergmanns gehörte, verschaffte er eine Arbeit beim ORF. Über Orcolis verfasste der Reporter eine Biographie, eine von dreien, die er verfasste. Das Thema der zweiten war der österreichische Skirennläufer Toni Sailer, die dritte war seine Autobiographie „Aus dem Leben eines Sportreporters“.
Außerdem drehte Bergmann eine Fernsehdokumentation über Josef „Joe Tiger“ Pachler, der 1978 Europameister im Weltergewicht wurde: „Joe Tiger – Im Auge des Tigers“. Bei Bergmanns Beerdigung am 19. März erwiesen viele Sportler dem Reporter die letzte Ehre.
Text: Nils Bothmann