Schwergewichtler Anthony Joshua (24-3, 22 K.o.) hatte jüngst das Rematch gegen Dreifach-Champ Oleksandr Usyk (20-0, 13 K.o.) verloren (BOXSPORT berichtete). Der amtierende Weltmeister nach Version der WBA (Super), IBF und WBO will einen Undisputed-Fight gegen WBC-Champ Tyson Fury (32-0-1, 23 K.o.), allerdings erst 2023, da er vorher noch Verletzungen ausheilen möchte.
Im einem „Sky Sports“-Interview wurde Usyk auf Joshuas mentalen Aussetzer nach ihrem Rematch angesprochen. Aber der Champ ist der Ansicht, dass man dem nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte. „Es ist falsch zu denken, dass er mir meinen Moment gestohlen hat. Er hat gesagt, was er wollte. Gott sei Dank habe ich gewonnen“, erklärte der 35-Jährige. „Anthony darf nicht nach dem beurteilt werden, was er da gemacht hat. Er ist ein Top-Athlet und ein guter Mensch. Er hat einen Fehler gemacht. Ich bin mir sicher, dass er es nicht böse gemeint hat. Er war enttäuscht wegen seiner Niederlage und er war traurig.“
Er richtete aufmunternde Worte an den nicht anwesenden „AJ“, dem er sogar unter die Arme greifen würde. „Wenn er meine Hilfe braucht, werde ich in sein Camp kommen und ihn unterstützen. Er ist keine 40 Jahre alt, sondern 33, also sollte er am Ball bleiben – Anthony, hör nicht auf“, sagte der Ukrainer. „Ich verstehe, dass er gegen mich gewinnen wollte, aber Anthony darf nicht aufgeben. Er muss weitermachen.“ Das Angebot Usyks ist aktuell besonders interessant, denn kurz nach diesem Interview kündigte Fury an, dass er anstelle des Usyk-Kampfes zum Jahresende eine freiwillige wie kassenträchtige Titelverteidigung gegen seinen britischen Landsmann bestreiten möchte (BOXSPORT berichtete).
Text: Nils Bothmann