An diesem Samstag wird der Fight zwischen Vergil Ortiz jr. (18-0, 18 K.o.) und Michael McKinson (22-0, 2 K.o.) im Weltergewicht nachgeholt, der im März wegen einer Erkrankung des US-amerikanischen Knockouters verschoben werden musste (BOXSPORT berichtete). Trotz seines großen Talents und seiner makellosen K.o.-Quote blieb Ortiz eine WM-Chance bisher verwehrt, aber dies könnte sich am Samstag ändern.
Sein Stall Golden Boy Promotions rief die WBA an, die den Kampf nun zum Eliminator hochstufte. „Das fühlt sich toll an“, sagte Ortiz auf der Pressekonferenz zum Fight, als er auf das Upgrade zum Ausscheidungskampf angesprochen wurde. „Natürlich muss ich am Samstag erst an Michael vorbei. Wir planen nicht weiter als bis zu diesem Kampf, aber ich bin sehr dankbar, dass es ein Eliminator ist.“ Ortiz geht als Favorit in den Kampf, doch auch sein britischer Gegner freute sich über die Entwicklung. „Das gießt Öl ins Feuer. Sehr motivierend. Ich bin total fokussiert. Das hier ist die Kirsche auf dem Kuchen“, erklärte McKinson.
Allerdings wird der Sieger sich anschließend etwas gedulden müssen. Angeblich wird gerade über einen Undisputed-Fight zwischen WBA-Super, WBC- und IBF-Weltmeister Errol Spence jr. (28-0, 22 K.o.) und WBO-Weltmeister Terence Crawford (38-0, 29 K.o.) verhandelt, der noch dieses Jahr kommen könnte. Außerdem stehen bereits mehrere Pflichtherausforderer um die Titel der beiden Pound-for-Pound-Stars in Wartestellung: Jaron „Boots“ Ennis (29-0, 27 K.o.) ist Mandatory der IBF, der „reguläre“ WBA-Weltmeister Eimantas Stanionis (14-0, 9 K.o.) will den Rang als Super-Champ des Verbandes, hatte aber erklärt, dass für den lang erwarteten Fight zwischen Spence und Crawford zurückstecken würde.
Sollte Ortiz gewinnen, könnte es sein, dass er erst gegen Stanionis um den „regulären“ (und eigentlich sekundären) Titel der WBA boxt. Dies wäre auch von Promoterseite ein interessantes Duell: Der Litauer wird von Richard Schaefer promotet, der lange Zeit die Geschicke von Golden Boy leitete und ein enger Freund von Gründer Oscar de la Hoya war, das Unternehmen allerdings 2014 verlassen musste. Natürlich muss Ortiz erst siegen, ehe es zum „Grudge Match“ der Promoter kommen kann.
Text: Nils Bothmann