15-Runden-Fights? Was Turki Al-Sheikh dazu sagt

Der saudische Box-Impresario Turki Al-Sheikh hat sich zum Vorschlag der WBA geäußert, bestimmte Fights künftig auf 15 statt 12 Runden anzusetzen.

„Seine Exzellenz“ Turki Al-Sheikh (M.) inmitten zahlreicher Champions und Box-Größen bei den „Ring Magazine“-Awards am 11. Januar 2025 in London. (Foto: Getty Images)

Sollen Titelkämpfe im Profiboxen künftig wieder 15 statt 12 Runden dauern? Mit dieser Idee wurde Turki Al-Sheikh, Chef der „Riyadh Season“, kürzlich konfrontiert. Die Haltung von Al-Sheikh dazu ist eindeutig, wie das Online-Portal des „Ring Magazine“ berichtet.

Jahrzehntelang wurden Titelkämpfe im Profiboxen über eine Distanz von 15 Runden ausgetragen. Dies änderte sich Anfang der 80er-Jahre, genau gesagt nach dem Tod des Leichtgewichtlers Duk Koo Kim im November 1982. Der Südkoreaner musste in der 14. Runde des auf 15 Runden angesetzten Titelkampfs gegen Champion Ray Mancini schwere Treffer hinnehmen, worauf Ringrichter Richard Green den Fight abbrach.

Kims tragischer Tod änderte alles

Nach Kampfende kollabierte Kim, fiel ins Koma und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er am Hirn notoperiert wurde. Doch das Leben des 23-Jährigen war nicht mehr zu retten, fünf Tage nach dem Kampf verstarb Kim. Der Ringrichter Richard Green und Kims Mutter starben wenige Monate später durch Suizid. Darauf legte das World Boxing Council (WBC) fest, alle zukünftigen Weltmeisterschaftskämpfe nur noch auf 12 Runden anzusetzen. Die anderen Verbände folgten dieser Änderung.

In einer kürzlichen Erklärung gab Gilberto Mendoza, Präsident der World Boxing Association (WBA), bekannt, dass sein Verband die Idee in Erwägung ziehen würde, bestimmte Fights auf 15 Runden auszuweiten. „Die WBA könnte darüber nachdenken, dies versuchsweise für bestimmte hochkarätige Boxer und Kämpfe zu genehmigen“, erklärte Mendoza.

„Schlecht für die Gesundheit“

Verschiedenen Studien zufolge wird das Gehirn nach der 12. Runde anfälliger für Schäden. Darüber hinaus sind viele Gesundheitsexperten der Meinung, dass die 15-Runden-Distanz das Risiko der Dehydrierung und Erschöpfung stark erhöht.

Turki Al-Sheikh teil die Ansicht, dass die Gesundheit eines Boxers einem deutlich höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt wäre, sollte die Kampfdistanz auf 15 Runden erhöht werden. „Nein, ich unterstütze diese Idee in keiner Weise“, erklärte der saudische Box-Impresario gegenüber dem „Ring Magazine“. „Das ist schlecht für die Gesundheit eines Boxers und ich wäre nie dafür, Kämpfe wieder auf 15 Runden zu erhöhen.“ Seiner Meinung nach könne sogar ein 12-Runden-Kampf zu viel für die Gesundheit eines Sportlers sein. Al-Sheikh betonte: „Ein 15-Runden-Kampf sollte niemals zugelassen werden.“

Text: Frank Schwantes

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