Nachdem man sich lange gestritten hatte, erhob die WBA den Kölner Schwergewichtler nun wieder zum „regulären“ Weltmeister. Den wiedererlangten Titel muss Charr aber schon bald verteidigen.
Die alte Boxer-Weisheit „They never come back“ scheint für Mahmoud Charr (34-4-0, 20 K.o.) nicht zu gelten. Nach einem langen Rechtsstreit mit der WBA hat es der Kölner Boxprofi geschafft, seinen Titel als „regulärer“ Weltmeister des Verbandes wiederzuerlangen.
Der 38-jährige Schwergewichtler gewann den vakanten Gürtel Ende 2017 im Ring gegen den Russen Aleksandr Ustinov. Danach bestritt Charr keine weiteren Titelkämpfe, u.a. wegen eines positiven Dopingtests, den er vor Gericht jedoch erfolgreich anfechten konnte. Zudem klagte Charr in der Zwischenzeit gegen Promoter-Legende Don King, weil dieser ihm den zugesagten Titelkampf gegen Trevor Bryan versagte. In der Folge verlor der im Libanon geborene Syrer, der mittlerweile einen deutschen Pass hat, seinen Status als „Champion in Recess“ der WBA.
Von der Öffentlichkeit weitestgehend abgeschrieben, ist der Schwergewichtler plötzlich wieder im Geschäft. Bedingung für seine Wiederernennung bei der WBA: Der „Diamond Boy“ muss bis zum 14. Oktober gegen den US-Amerikaner Jarrell „Big Baby“ Miller (26-0-1, 22 K.o.) antreten, die aktuelle Nummer fünf des Verbandes.
Das Duell Charr vs Miller sollte zunächst in Südafrika stattfinden, nun aber wohl in Nigeria. Der Sieger dieses Kampfes tritt dann gegen den nächsten Contender an, den die WBA bestimmt. Als Promoter für Charr fungiert weiter der Hamburger Erol Ceylan. Außerdem „ist Christian Jäger wieder an meiner Seite, um mit mir den damals gemeinsam gewonnen Titel verteidigen zu können“, teilte der Boxprofi mit. Mahmoud Charr befindet sich derzeit bei Jäger im österreichischen Seefeld zur Vorbereitung auf seinen nächsten Kampf.
Text Frank Schwantes