Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat den Showkampf gegen Francis Ngannou in Saudi-Arabien trotz eines Niederschlags nach Punkten gewonnen.
Der mit Spannung erwartete Showkampf zwischen Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury und MMA-Star Francis Ngannou in Saudi-Arabien endete mit einem Sieg für Fury, obwohl er in der dritten Runde überraschend zu Boden ging. Ngannou schickte Fury mit einem linken Haken auf die Bretter, doch Fury kämpfte sich zurück und gewann nach Punkten (96:93, 95:94, 94:95).
Unerwartete Herausforderung für Fury
Fury, der als klarer Favorit in den Kampf gegangen war, wurde in der dritten Runde von Ngannou eiskalt überrascht. Ein linker Haken des Franko-Kameruners schickte den WBC-Weltmeister in den Ringstaub. Obwohl Fury den Niederschlag überstand und den Kampf letztlich für sich entschied, bleibt sein Ruf nach diesen unerwarteten Schwierigkeiten angekratzt.
Fury, der Ngannou nie an den Rand eines K.o. gebracht hatte, war nach dem Niederschlag sichtlich erschüttert. So etwas hatte niemand kommen sehen – am wenigsten wohl Fury selbst. „Das war definitiv nicht geplant“, sagte ein geknickter Fury nach zehn harten Runden in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad: „Das war wahrscheinlich mein härtester Kampf seit zehn Jahren. Er ist viel besser, als ich dachte und hat mir einen guten Kampf geliefert“, so Fury.
Finanziell war der Kampf für Fury ein großer Erfolg. Er soll eine stattliche Gage von 50 Millionen US-Dollar kassiert haben. Auch Ngannou wurde großzügig entlohnt.
Ausblick auf den Vereinigungskampf gegen Usyk
Unmittelbar nach dem Kampf stieg der Ukrainer Oleksandr Usyk, Champion der Verbände WBA, WBO und IBF, in den Ring und forderte Fury zu einem Staredown heraus. Wann genau das Duell stattfinden wird, ist noch unklar. Fury ist sich aber sicher: „Das wird auf jeden Fall unser nächster Kampf.“ Nach dem ernüchternden Auftritt gegen Francis Ngannou, steht nun aber definitiv fest, dass der Undisputed Fight gegen Oleksandr Usyk nicht am 23. Dezember stattfinden wird. Dies teilte Fury-Promoter Frank Warren gegenüber dem Portal „Boxing News Online“ mit.
Auch wenn Warren noch keinen genauen Termin nennen konnte oder wollte, zeigte sich aber begeistert von Riad als Austragungsort. Mit einer intensiven Marketingkampagne haben die saudischen Organisatoren ein Event auf die Beine gestellt, das den Vergleich mit perfekt inszenierten US-Veranstaltungen nicht zu scheuen braucht. Dafür sorgte nicht zuletzt die versammelte Prominenz im Publikum. Zu den prominenten Zuschauern zählten neben Furys nächstem Gegner Olexander Usyk unter anderem Cristiano Ronaldo, Mike Tyson, Eminem, Larry Holmes und Evander Holyfield.
Ob die Saudis bereit sind, beim Unification-Kampf im Schwergewicht ein weiteres Mal die Öl-Millionen fließen zu lassen, ist angesichts der sportlich überschaubaren Darbietung des WBC-Weltmeisters gegen Ngannou offener denn je.