Deutschland hat einen neuen Box-Weltmeister! Noel Mikaelian schlug Ilunga Makabu in Miami und krönte sich zum neuen WBC-Champ im Cruisergewicht.
Lange Zeit schwebte Noel Mikaelian (27–2, 12 K.o.) unter dem Radar. Nun hat er sich durch seinen Sieg im WM-Kampf um den vakanten WBC-Gürtel im Cruiser gegen Ex-Champ Ilunga Makabu (29–4, 25 K.o.) ins Rampenlicht geboxt. Der gebürtige Kongolese trug den Titel bereits von 2020 bis Anfang dieses Jahres, als er ihn gegen Badou Jack durch TKO in Runde zwölf verlor. Da Jack in Zukunft sein Glück im Bridgergewicht sucht, war die WBC-Krone im Cruiser bis zum vergangenen Wochenende vakant.
Zu Beginn des Kampfes tasteten sich der 33-jährige Deutsch-Armenier und der Südafrikaner zunächst ab, das änderte sich in Runde zwei. Mikaelian kam eindrucksvoll aus der ersten Pause und landete zwei harte Rechte. Makabu ging erstmals zu Boden, konnte sich aber wieder berappeln. Der in Miami lebende Boxer erhöhte den Druck auf Makabu immer weiter und wollte den Kampf vorzeitig beenden. Das sollte Mikaelian erst in Runde drei gelingen, als er seinem Kontrahenten eine Kombination aus sechs Schlägen verpasste. Der 35-jährige Ex-Champion kam nicht mehr zurück auf die Beine, Mikaelian durfte jubeln.
„Ich bin überglücklich, endlich diesen grün-goldenen WBC-Gürtel zu haben, den prestigeträchtigsten, das war schon immer mein Traum. Ich dachte nicht, dass es so schnell zu Ende ist. Aber ich habe ihn gut erwischt und bin dann hinterhergegangen, um das Ding dicht zu machen“, sagte der neue Champ nach seinem WM-Triumph gegenüber sport.de. Nach Max Schmeling 1930 und 1931 ist Mikaelian erst der zweite Deutsche, der das Kunststück vollbringt, in den USA einen Weltmeisterschaftskampf zu gewinnen.
Text: Robin Josten