Am kommenden Wochenende findet der erste Kongress von World Boxing statt. BOXSPORT verrät, was in Frankfurt alles auf der Agenda steht.
Der Schauplatz ist mit Bedacht gewählt. In Frankfurt, wo vor 175 Jahren erstmals ein gewähltes gesamtdeutsches Parlament zusammentrat, findet vom 24. bis 25. November der erste Kongress des neuen Amateurbox-Weltverbandes World Boxing (WB) statt. „Die Ausrichtung des ersten Kongresses und die Durchführung offener, fairer und transparenter Wahlen sind ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung von World Boxing“, sagt Generalsekretär Simon Toulson. World Boxing habe Frankfurt ausgewählt, weil die Stadt als Wiege der Demokratie in Deutschland gilt. „Indem wir die ersten Wahlen in einer Stadt abhalten, die historisch so eng mit den Prinzipien des demokratischen Prozesses verbunden sind, wollen wir ein starkes Signal über die Arbeitsweise von World Boxing und die Werte, für die es als Organisation steht, aussenden“, ergänzt Toulson. Zu diesen Grundsätzen gehören Integrität, Ehrlichkeit und Exzellenz.
World Boxing bittet zur Wahl
Auf BOXSPORT-Nachfrage äußert sich WB zur Agenda des Kongresses. Demnach werden neben den Wahlen der Schlüsselpositionen – Präsident, Vizepräsidenten, Sitze im Vorstand, Vorsitzende des Ausschusses für Sport und Wettbewerb, für Medizin und Anti-Doping sowie für den Finanz- und Prüfungsausschuss – auch weitere Punkte bearbeitet. Darunter die förmliche Verabschiedung der WB-Statuten und Verkündung von Vollmitgliedern sowie assoziierten Mitgliedern, außerdem die grundsätzliche Verabschiedung des Strategieplans und des Budgets.
Wer sich auf den Posten des Präsidenten bewerben wird und ob WB-Mitgründer Boris van der Vorst für diesen Posten kandidieren wird, blieb vom Verband unkommentiert. Auf jeden Fall würden alle Personen, die als Kandidaten für die Wahl vorgeschlagen sind, von einer unabhängigen Prüfungskommission auf ihre Eignung geprüft.
Im Oktober ging der 141. IOC-Kongress in Mumbai (Indien) zu Ende. „Aus den Äußerungen auf der jüngsten IOC-Sitzung geht klar hervor, dass das IOC den Boxsport als Sportart unterstützt und möchte, dass er Teil des olympischen Programms bleibt“, kommentierte Toulson. Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, bestehe darin, dass sich die nationalen Verbände hinter einen neuen internationalen Verband stellen, der sich zu Integrität, Transparenz und strengen Führungsstandards verpflichtet.
Weitere Mitglieder begrüßen
World Boxing, so der Generalsekretär, sei die einzige Organisation, die dies leisten könne. Das stetige Wachstum der Mitgliederzahl sowie das anhaltende Interesse von nationalen Verbänden auf allen Kontinenten sei ein klares Zeichen für die wachsende Unterstützung von World Boxing und den weit verbreiteten Wunsch nach Veränderung, der in der gesamten Sportart besteht. Toulson: „Wir bearbeiten weiterhin Mitgliedsanträge aus der ganzen Welt und freuen uns darauf, im Vorfeld unseres Eröffnungskongresses weitere Länder als Mitglieder von World Boxing begrüßen zu dürfen.“
Wer ist schon dabei?
Zu den 22 Mitgliedern, welche Mitte Oktober bereits bestätigt waren, kamen Ende Oktober – zur 30-Tage-Frist vor dem Kongress am 25. Oktober – mit den Philippinen, Schottland, Wales, Amerikanische Jungferninseln und Surinam fünf weitere genehmigte Mitglieder hinzu. Inzwischen umfasst World Boxing demnach 27 nationale Box-Verbände. Dies sind die Verbände von: Argentinien, Australien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Französisch-Polynesien, Großbritannien, Honduras, Island, Jamaika, Kanada, Mongolei, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Panama, Schweden, Tschechien und den USA.
Text: Robin Josten