Der mit Spannung erwartete Titelkampf im Federgewicht zwischen Amanda Serrano und Nina Meinke wurde in letzter Minute abgesagt. Serrano hatte einen Tag vor dem Kampf eine Augenverletzung erlitten. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Ring bleibt.
Überraschend wurde der mit Spannung erwartete Boxkampf zwischen Amanda Serrano und Nina Meinke, der als Hauptveranstaltung in San Juan, Puerto Rico geplant war, kurzfristig abgesagt. Der Grund: eine schwere Augenverletzung, die sich Serrano im Training zugezogen hatte. Trotz intensiver Bemühungen, Serrano kampftauglich zu machen, reichte es am Ende nicht. So erklärte die Boxkommission Puerto Ricos die Weltmeisterin für nicht kampffähig, was zu großer Enttäuschung bei den Fans führte.
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eine Kämpferin bin. Ich hätte auch ohne ein Auge oder einen Arm gekämpft.“
Amanda Serrano
Die Verletzung, eine freiliegende Hornhaut, wie Serranos Promoter Jake Paul erklärte, stellte ein erhebliches Risiko dar. „Amandas Hornhaut liegt frei und es wäre extrem gefährlich gewesen, sie kämpfen zu lassen“, sagte Paul. „Die Verletzung trat 36 Stunden vor dem Kampf auf, und seitdem haben wir alles versucht, um sie fit zu bekommen.“
Die Absage war ein Schock, zumal Serrano in ihrem Heimatland als unangefochtene Federgewichtsmeisterin antreten sollte. Dennoch stieg sie in den Ring, um sich bei den Fans zu entschuldigen und ihre Enttäuschung mitzuteilen. Ihre Worte unterstrichen ihre Kämpfernatur: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eine Kämpferin bin. Ich hätte auch ohne ein Auge oder einen Arm gekämpft.“
Auf der anderen Seite zeigte sich Nina Meinke, die deutsche Herausforderin und BOXSPORT Boxerin des Jahres, zwar niedergeschlagen über die verpasste Chance, aber dennoch verständnisvoll und hoffnungsvoll für ein zukünftiges Aufeinandertreffen. „Ich bin total niedergeschlagen. Wir alle wollten diesen Kampf, ich wollte diesen Kampf. Puerto Rico wollte diesen Kampf. Ich hoffe sehr, dass wir ihn nachholen können“, sagte Meinke.
„The Brave“ bleibt Pflichtherausforderin
WBO-Präsident Francisco „Paco“ Valcarcel betonte, dass Serrano ihren Titel behalte und Meinke Pflichtherausforderin bleibe. „Sie wollte kämpfen, aber der Arzt hat ihr wegen eines Problems am linken Auge keine Freigabe erteilt“, erklärte Valcarcel. „Ich gehe davon aus, dass der Kampf neu angesetzt wird und wir den Kampf genehmigen.“
Während die Veranstaltung für die Fans enttäuschend endete, wurde versichert, dass alle Ticketinhaber vollständig entschädigt würden und Meinke ihre Gage erhalten würde. Die Solidarität und Professionalität, die von allen Beteiligten gezeigt wurde, lässt die Boxgemeinde auf eine baldige spektakuläre Revanche hoffen.
Text: Andreas Ohlberger