Canelo Alvarez verteidigt am 4. Mai seine WM-Titel gegen Jaime Munguia. Gestern traf man sich in Beverly Hills zur ersten Pressekonferenz.
Am 4. Mai kommt es in der T-Mobile Arena in Las Vegas zum Showdown zwischen Saul „Canelo“ Alvarez und Jaime Munguia, zwei der profiliertesten Boxer Mexikos. Dieser Kampf, der am „Cinco de Mayo“-Wochenende stattfindet, wird als PBC-Pay-per-View auf Prime Video übertragen und zieht bereits jetzt die Aufmerksamkeit von Boxfans weltweit auf sich.
Auf der Pressekonferenz am 19. März 2024 in Beverly Hills, Kalifornien, äußerten sich beide Kämpfer zu ihren Erwartungen. Canelo Alvarez betonte die Bedeutung des Kampfes: „Ein Mexikaner gegen einen anderen Mexikaner ist immer ein großer Kampf“, sagte er, „und ich freue mich, Jaime diese Chance zu geben.“ Munguia zeigte sich dankbar für die Gelegenheit: „Ich bin bereit, den Fans eine großartige Boxnacht zu bieten“, versprach er.
„Ein Mexikaner gegen einen anderen Mexikaner ist immer ein großer Kampf, und es ist schon eine Weile her, dass es einen solchen Kampf gab.“
Saul „Canelo“ Alvarez
Experten sehen Canelo Alvarez in der Favoritenrolle
In der Favoritenrolle bei diesem mexikanischen Duell ist klar Canelo Alvarez zu sehen. Mit einer Bilanz von 60-2-2 und 39 K.-o.-Siegen bringt er mehr Erfahrung und Erfolge in den Ring als Munguia. Gleichwohl liest sich auch die Bilanz des ehemaligen WBO-Weltmeisters im Halbmittel (43-0, 34 K.-o.) sehr beeindruckend. Analysten verweisen auf Alvarez‘ technische Fähigkeiten und seine Erfahrung in großen Kämpfen als entscheidende Faktoren. Munguia hingegen gilt derweil als starker Herausforderer, der mit seiner Jugend und Schlagkraft überraschen könnte.
Am Rande der Pressekonferenz spielte indes auch das Verhältnis von Canelo zu seinem ehemaligen Promoter Oscar De La Hoya eine Rolle. Die Beziehung der beiden ist angespannt. Alvarez, der früher von De La Hoyas Golden Boy Promotions vertreten wurde, hat sich öffentlich von De La Hoya distanziert. Obwohl der Golden Boy mit auf dem Podium saß, erwähnte ihn Alvarez nicht, als er den Menschen dankte, die den Kampf möglich gemacht haben. De La Hoya quittierte diese Schmähung entsprechend mit einer ironischen Kuss-Geste in Canelos Richtung, was die anwesenden Medienvertreter als Zeichen der anhaltenden Spannungen deuteten.
Der Kampf hat nicht nur für die Boxer selbst, sondern auch für Mexiko eine besondere Bedeutung. Es ist ein Kampf, der Stolz und nationale Identität widerspiegelt, was ihn überdies zu einem bedeutenden Ereignis für mexikanische Boxfans macht. Beide Kämpfer haben ihre Verbundenheit mit Mexiko zum Ausdruck gebracht und betont, dass sie das mexikanische Boxen würdig vertreten wollen.
Erster Sieg an der Piñata für Jaime Munguia
Nach der Pressekonferenz war dann noch Zeit für Folklore. Vor dem Beverly Hills Hotel war eine Piñata mit den Gesichtern der beiden Protagonisten aufgehängt. Sowohl Canelo als auch Munguia ließen es sich nicht nehmen, dem Gesicht des Gegners den einen oder anderen Stockhieb zu verpassen. Canelo verpasste Munguia früh einen ersten Cut, doch auch der 27-Jährige aus Tijuana erwies sich als treffsicher und zeigte ein starkes Finish, wonach der Inhalt der Piñata auf den Boden fiel. Ein gutes Omen für den Kampf? Das wird sich am 4. Mai in Las Vegas zeigen.
Text: Andreas Ohlberger