Weil Canelo Alvarez für einen Kampf gegen David Benavidez utopische 200 Millionen fordert, flirtet der nun stattdessen mit einem Aufstieg ins Halbschwergewicht. Da winkt ihm womöglich bald schon ein WM-Kampf.
In der Welt des Boxsports sorgt die Auseinandersetzung zwischen Canelo Alvarez und David Benavidez weiterhin für Aufsehen. Canelo Alvarez, eine der größten Namen im Boxen, hat anscheinend eine enorme Summe gefordert, um gegen Benavidez anzutreten: zwischen 150 und 200 Millionen Dollar. Dieser Betrag wird allgemein als Versuch gesehen, einen Kampf mit Benavidez zu vermeiden, den viele als ernsthafte Bedrohung für Canelo betrachten. Stattdessen tritt er nun gegen seinen Landsmann Jaime Munguia an.
Benavidez reagierte bei Social Media verärgert auf Canelos Kommentar, dass er „nichts zu bieten“ habe, und hinterfragte auf Instagram, warum Canelo dann eine so hohe Summe für den Kampf verlange. Benavidez empfindet die Forderung als Beweis für Canelos Angst vor einer Konfrontation mit ihm. Diese Spannung hält die Boxwelt in Atem und lässt Fans sowie Medien spekulieren.
Canelo vs Benavidez – der Kampf, der niemals stattfindet?
Der Konflikt zwischen Canelo Alvarez und David Benavidez ist nicht nur eine Angelegenheit zwischen den beiden Boxern. Vielmehr ist es der Kampf, den die Box-Fans im Supermittelgewicht sehnsüchtig erwarten. Fans und Experten betrachten diesen Kampf als den derzeit ultimativen Test im Supermittelgewicht. Die Forderung von Alvarez nach einer exorbitant hohen Gage und die Reaktionen von Benavidez darauf heizen die Erwartungen zur weiter an. Fans weltweit hoffen daher, dass die Differenzen beiseite gelegt werden und Kampf Realität wird.
Warum Benavidez im Halbschwer besser aufgehoben wäre
Eine mögliche Konsequenz aus diesem absurden Millionen-Poker wäre allerdings, dass David Benavidez das Supermittelgewicht verlässt und ins Halbschwergewicht aufsteigt. Es ist bekannt, dass es für ihn eine Herausforderung darstellt, das Gewichtslimit im Supermittelgewicht zu erreichen und zu halten. Benavidez ist dafür bekannt, zwischen den Kämpfen erheblich an Gewicht zuzunehmen, was das Erreichen des Limits von 168 Pfund vor jedem Kampf zu einer schwierigen und oft kräftezehrenden Aufgabe macht.
Für Benavidez könnte ein Wechsel ins Halbschwergewicht, wo das Limit bei 175 Pfund liegt, somit eine Erleichterung bedeuten. Es würde ihm erlauben, sich natürlicher und gesünder auf seine Kämpfe vorzubereiten, ohne die extremen Einschränkungen und Risiken, die mit dem Gewichtmachen im Supermittel verbunden sind.
Benavidez boxt auf einer Fight Card mit Gervonta Davis
Vor diesem Hintergrund zeichnet gerade eine spannende Option ab. Medienberichten zufolge steht Benavidez kurz davor, in das Halbschwergewicht aufzusteigen und sein Debüt in dieser Gewichtsklasse gegen den ehemaligen Titelträger Oleksandr Gvozdyk zu geben. Und das nicht irgendwann und irgendwo, sondern auf der Fightcard von Gervonta „Tank“ Davis gegen Frank Martin (18-0, 12 K.o.s) am 15. Juni.
„Das ist der Plan, auf der gleichen Karte zu kämpfen“, sagte Jose Benavidez Sr., der Vater und Trainer von David Benavidez, gegenüber Boxing Scene. „Es wird eine großartige Karte sein. Es ist eine Ehre für uns, auf der gleichen Karte zu kämpfen. Auch Gervonta ist glücklich darüber, dass wir am selben Abend kämpfen. Ich denke, das wird einfach mehr Zuschauer bringen.“ Der Kampf steht derzeit zwar noch nicht fest, aber Jose Benavidez Sr. plaudert bereits aus: „Es wird ein aufregender Kampfabend, und wir sind sehr aufgeregt. Alles ist bereit, und in ein paar Tagen werden der Veranstaltungsort und die Location bekannt gegeben.“
Was einen Wechsel ins höhere Limit außerdem attraktiv machen könnte: Boxingnews24.com meldet, dass der Kampf zwischen Benavidez und Gvozdyk ein Titel-Eliminator würde. Der Sieger wäre dann Pflichtherausforderer für den WBC-Titel im Halbschwer. Den hat derzeit der IBF/WBC/WBO-Champion Artur Beterbiev innehat.
Text: Andreas Ohlberger