Der frühere Boxprofi Besar Nimani wurde am 9. März in Bielefeld auf offener Straße ermordet. Nun nahm die Polizei einen der mutmaßlichen Täter fest.
Einer der mutmaßlichen Mörder von Boxprofi Besar Nimani (38 †) ist am Montag in Brüssel von der Polizei festgenommen worden. Die „Bild“-Zeitung berichtet, dass Zielfahnder des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) Hüseyin Akkurt in der belgischen Hauptstadt aufgespürt haben. Laut einer Pressemitteilung der Polizei nahmen LKA-Beamte „mit Unterstützung der belgischen Sicherheitsbehörden den Tatverdächtigen Hüseyin Akkurt um 14 Uhr in Brüssel fest“.
Besar Nimani, ein aus dem Kosovo stammender ehemalige Europameister der IBF, wurde am 9. März in Bielefeld auf offener Straße mit zahlreichen Schüssen getötet. Die Täter entkamen.
Zweiter Verdächtiger weiter auf der Flucht
Die Ermittler werfen Akkurt vor, Besar Nimani gemeinsam mit Ayman Dawoud Kirit am 9. März gegen 18 Uhr in der Bielefelder City aufgelauert und erschossen zu haben. Medienberichten zufolge war es eine regelrechte Hinrichtung.
Der Boxprofi hatte seinen silberfarbenen BMW X5 am Eingang der Fußgängerzone im absoluten Halteverbot geparkt und war auf ein Café zugegangen. Plötzlich tauchten die Täter auf und sollen mindestens 16 Schüsse auf ihr Opfer abgefeuert haben. Ayman Dawoud Kirit befindet sich weiter auf der Flucht, die Die Fahndung nach ihm dauert weiter an.
Laut „Bild“ war Nimani bereits 2013 bei einem Streit in einem Imbiss angeschossen worden. Außerdem war der 38-Jährige aktenkundig wegen Körperverletzung, Bedrohung, häuslicher Gewalt sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Angebliches Bekennerschreiben
Weswegen Nimani und seine mutmaßlichen Mörder Streit hatten, ist noch nicht ganz aufgeklärt. Ein angebliches Bekennerschreiben könnte aber zum Anhaltspunkt werden. In einer Mail hatte jemand behauptet, Dawoud Kirit zu sein. Der Verfasser berichtete, vor zwei Jahren von Nimani und weiteren Männern zu Hause überfallen, zusammengeschlagen und mit einem „Hausarrest“ belegt worden zu sein. Zuletzt habe er sich jedoch nicht mehr daran gehalten.
Als der Verfasser vier Tage vor dem Mord zufällig auf Nimani getroffen sei, habe er sich aus Angst eine Waffe besorgt. Am 9. März sei er dann dem früheren Boxer erneut zufällig begegnet – und habe in Panik geschossen. Ob die Polizei dem Bekennerschreiben Glauben schenkt, bleibt offen. Bisher haben sich die Ermittler dazu nicht geäußert.
Text: Frank Schwantes