Wie Quellen aus den USA berichten, entzieht die IBF Canelo Alvarez den WM-Titel im Supermittel. William Scull und Vladimir Shishkin sollen um die Weltmeisterschaft boxen.
Ein Trend des Jahres 2024 im Profiboxen zeichnet sich immer deutlicher ab. Die Boxverbände greifen konsequenter durch und entziehen Boxern, die sich vor Pflichtverteidigungen drücken, ihre WM-Titel. So geschehen bei Oleksandr Usyk, der den IBF-Titel niederlegen musste. Im Mai musste sich Jermell Charlo von seinem WBC-Titel im Mittelgewicht verabschieden. Er hatte ihn zuvor seit über 1000 Tagen nicht verteidigt.
Canelo nicht mehr IBF-Weltmeister?
Scheinbar macht dieser Trend auch vor goldenen Kälbern wie Canelo Alvarez nicht Halt. Wie gut informierte Quellen aus den USA berichten, wird die International Boxing Federation (IBF) dem Mexikaner den WM-Titel im Supermittel aberkennen. Auslöser dafür ist, dass Canelo seine verpflichtende Titelverteidigung gegen AGON-Boxer William Scull nicht fristgerecht absolviert hat.
Ursprünglich sollte der Kampf im Purse-Bid-Verfahren versteigert werden. Doch stattdessen trafen beide Seiten eine Vereinbarung, bei der Scull zurücktrat. Die IBF war allerdings nicht zufrieden. Der Verband wird nun voraussichtlich William Scull gegen Vladimir Shishkin um den vakanten Titel antreten lassen.
Alvarez am 14. September gegen Edgar Berlanga
Canelo Alvarez bleibt trotz des Verlusts natürlich einer der besten Boxer der Welt. Am 14. September verteidigt er nur seine WBC-, WBO- und WBA-Titel im Supermittelgewicht. Gegner in der T-Mobile Arena in Las Vegas wird der Puerto Ricaner Edgar Berlanga (22-0, 17 K.o.) sein. Mit dem Duell gegen „The Chosen One“ will Canelo an die traditionsreiche Rivalität zwischen Mexiko und Puerto Rico im Boxsport anknüpfen.
Text: Andreas Ohlberger