28. Juli: Heute gab es endlich wieder Sonne und wenn man den Wetterfröschen Glauben kann, dann sollen, bis auf zwei, drei Ausreißer die Olympischen Spiele im Trockenen stattfinden.
Nicht wie bei der Eröffnungsfeier, wo Regentropfen so groß wie Backsteine vom Himmel prasselten. Fünf Sportler flohen zum Schutz und zum Missfallen der Security unter Deck. Es gab Palaver und die anderen deutschen Sportler erklärten sich mit den Fünfen solidarisch. Sie durften unten bleiben. Deutschland 1, Security 0.
So eine geschlossene Mannschaftsleistung gab es heute von unseren Olympia-Boxern nicht zu sehen. Von äußerst nüchternen Prognosen bis zum euphorischen „Maxi Klötzer und Magomed Schachidov werden das Niveau des olympischen Boxens auf die nächste Ebene heben.“ Bei dem, was man mir sagte und was ich in Posts und Kommentaren auf Insta, TikTok und WhatsApp gelesen habe, war alles dabei.
Maxi ging gegen die zweifache indische Weltmeisterin in Führung, verlor das Duell dann aber hinten raus. Magomed unterlag mit 4:1 gegen einen No-Namen aus Mosambik. Der eine Punkt für Deutschland kam aus Amerika. Olaf Leib und einige Chemnitzer Wölfe haben sich extra für Maxis Kampf in den Bulli gesetzt und sind zur Verstärkung nach Paris gefahren. Für 3×3 Minuten Kampfzeit 1000 km fahren. Einfache Strecke wohlgemerkt. Maxi, mit Olaf und seiner Crew hast du echte Fans!
Es gab noch einen Kampf mit deutscher Beteiligung. Der Berliner Coach Ralf Dickert betreute bei seinem dritten olympischen Turnier keinen Deutschen, sondern Omid Ahmadisafa aus dem internationalen Flüchtlingsteam. Auch für Omid war gegen Amerika nach seinem Erstrundenkampf Schluss.
Jetzt lasten alle Medaillenhoffnungen auf unserem Superschweren, Nelvie Tiafack. Nelvie wird morgen gegen Mahammad Abdullayev antreten. Ich baue darauf, dass sich Nelvie durchsetzen wird, denn „mein“ olympisches Boxturnier startet erst am Freitag. Bis dahin, wird Paris klargemacht, zu Fuß und mit der Metro. Autos sieht man rund um die Arenen gar nicht.