BOXSPORT’s P4P-Liste: Platz 4-6

Seit unserem letzten Ranking „Pound for Pound“ ist einiges passiert, zahlreiche Superstars des Boxens standen seitdem im Ring. Zeit also für eine aktualisierte Rangliste gewichtsklassenübergreifend mit den Besten der Welt.

P4P
Zuletzt schlug Canelo Alvarez (r.) seinen mexikanischen Landsmann Jaime Munguia (l.). (Foto: IMAGO / Agencia-MexSport)

P4P #6: Artur Beterbiev (20-0-0, 20 K.o.)

Zurzeit der einzige Boxweltmeister mit einer K.o.-Quote von 100 Prozent. Beterbiev ist aber kein plumper Schläger. Der Linksausleger besticht durch hervorragende Technik, boxt zudem sehr ökonomisch. Kontrolliert-offensiv setzt Beterbiev seine Gegner unbarmherzig unter Druck, schneidet ihnen den Weg im Ring ab und schlägt dann eiskalt zu. Der 39-Jährige ist wie Bivol seit sieben Jahren Halbschwergewichts-Titelträger, hat seit 2022 drei der vier großen Gürtel inne. Mit Anthony Yarde und Callum Smith besiegte Beterbiev zuletzt zwei stark eingeschätzte Briten spektakulär. Eine Verletzung machte im Juni das lange erwartete Duell mit Bivol zunichte. Die ultimative Krönung soll nun Ende des Jahres stattfinden.

Dmitry Bivol ist in unserer Liste auf jeden Fall der P4P-Knockout-Star. (Foto: Getty Images / James Chance)

#5: Dmitry Bivol (23-0-0, 12 K.o.)

Schon seit sieben Jahren hält Dmitry Bivol im Halbschwergewicht das WBA-Zepter. In die Pound-for-Pound-Ranglisten schaffte es der Russe aber erst durch seinen Punktsieg über Canelo Alvarez. Der 33-Jährige besticht mit einem überragenden Ring-IQ, starker Beinarbeit und flüssigen Kombinationen. Um sich für den Mega-Fight gegen Halbschwergewichts-Rivale Artur Beterbiev warmzuhalten, stieg Bivol zuletzt in Saudi-Arabien gegen Malik Zinad in den Ring. Gegen den zuvor ungeschlagenen Herausforderer präsentierte sich Bivol ungewöhnlich aggressiv, feierte seinen ersten vorzeitigen Erfolg seit 2017. Ende des Jahres soll endlich der Showdown gegen WBC/WBO/IBF-Champion Beterbiev um alle Gürtel stattfinden. Gewinnt Bivol auch dieses Duell, wäre er in jeder P4P-Rangliste ein Kandidat für – mindestens – die Top Drei.

Beterbievs Ersatzgegner Malik Zinad (r.) hatte keine Chance gegen Dmitry Bivol (l.). (Foto: Getty Images / Richard Pelham)

#4: Canelo Alvarez (61-2-2)

Als Teenager wurde Canelo Alvarez Preiskämpfer, als junger Weltmeister erhielt er eine Lehrstunde von Floyd Mayweather Jr., als gestandener Profi legte er eine unvergleichliche Karriere hin, die ihn zur – bis heute – größten „Cash Cow“ des Boxens gemacht hat. Nach seinem Sieg über den damaligen Mittelgewichts-Weltmeister Gennadiy Golovkin 2018 galt der mexikanische Superstar einige Jahre als das Maß aller Dinge. Den Platz an der Sonne verlor Canelo erst 2022, als ihn Dmitry Bivol auspunktete. Mit vier Siegen in Serie hat sich Alvarez gut von der Schmach erholt, zuletzt schlug er in Las Vegas seinen aufstrebenden und hochgehandelten Landsmann Jaime Munguia klar nach Punkten, weswegen er in unserer Liste auch wieder einen Platz gutmacht. Um weiter nach oben zu kommen, müsste Canelo aber Revanche an Bivol nehmen und endlich gegen seinen Erzrivalen David Benavidez kämpfen.

Text von Martin Armbruster