Olympiasiegerin Imane Khelif klagt wegen Cybermobbings

Box-Olympiasiegerin Imane Khelif hat eine Klage wegen Mobbings eingereicht. Darin werden auch die Namen von Elon Musk und J. K. Rowling genannt.

Imane Khelif posiert im Ring, nachdem sie bei den Olympischen Spielen in Paris Gold in der 66-Kilo-Klasse gegen die Chinesin Liu Yang (China) gewonnen hat. (Foto: Getty Images / Richard Pelham)

Der Wirbel um Olympiasiegerin Imane Khelif nimmt kein Ende. Die algerische Boxerin Imane Khelif hat eine Klage wegen Mobbing im Zusammenhang mit Diskussionen über ihr Geschlecht eingereicht. Dabei werden prominente Persönlichkeiten wie die britische Schriftstellerin J. K. Rowling und der US-Milliardär Elon Musk genannt, wie das US-Magazin „Variety“ berichtet. Khelifs Anwalt bestätigte, dass diese beiden Namen in der Klage auftauchen.

Die Debatte um Khelifs Geschlecht entbrannte online während der Olympischen Spiele in Paris. Kritik entzündete sich an der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Khelif als Teilnehmerin im Boxen (Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm) zuzulassen. Diese Entscheidung wurde in Frage gestellt, da die Boxerin von einigen als zu männlich wahrgenommen wird. Zudem hatte der Boxverband IBA sie sowie eine weitere Sportlerin von der letzten Frauenweltmeisterschaft ausgeschlossen, weil beide einen Geschlechtstest nicht bestanden haben sollen. Laut den IOC-Regeln ist jedoch für die Olympischen Spiele allein der Eintrag in der Geburtsurkunde entscheidend, und laut dieser wurde Khelif als Frau geboren. Berichten zufolge könnte Khelif aufgrund genetischer Faktoren einen erhöhten Testosteronspiegel haben.

Von Hass und Aggression geprägt

In ihrer Klage beschreibt Khelif, dass die Diskussionen über ihre Geschlechtsidentität von Hass und Aggression geprägt waren. Eine IOC-Funktionärin, die sich öffentlich für Khelif eingesetzt hatte, berichtete sogar von Morddrohungen gegen ihre Person. Khelif selbst empfindet die Vorfälle als schwere Verletzung ihrer Menschenwürde.

J. K. Rowling, die von Aktivistinnen und Aktivisten seit Jahren wegen ihrer Äußerungen zur Transgender-Thematik kritisiert wird, teilte auf der Plattform X ein Bild von Khelif mit der italienischen Boxerin Angela Carini. Dazu schrieb sie: „Khelif genießt den Schmerz einer Frau, der er gerade einen Schlag auf den Kopf verpasst hat.“ Elon Musk wiederum unterstützte einen Post eines Schwimmers, der erklärte, dass Männer im Frauensport nichts zu suchen hätten, und kommentierte mit: „Absolut“.

Auch Trump in der Klage genannt

Neben Rowling und Musk wurde auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump in der Klage genannt. Er postete ebenfalls ein Bild von Khelif mit Carini und erklärte dazu: „Ich werde Männer vom Frauensport fernhalten!“

Obwohl diese prominenten Persönlichkeiten in der Klage erwähnt werden, richtet sich die Strafanzeige laut Khelifs Anwalt nicht direkt gegen sie. Vielmehr solle die Strafverfolgung gegen diejenigen ermitteln, „gegen die es für notwendig gehalten wird“. Die Klage wurde in Frankreich eingereicht, könne sich jedoch auch gegen Beschuldigte im Ausland richten. Französische Behörden können in Fällen von Hassrede im Internet internationale Rechtshilfe anfordern, eine Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaften in den USA ist bereits im Gange.