World Boxing: Aufschwung nach Olympia

Die vielen Gespräche bei Olympia fruchten offenbar: Der internationale Boxverband World Boxing begrüßt fünf neue Mitglieder – weitere sollen bald folgen.

Taiwan alias Chinesisch-Taipeh – hier mit Olympiasiegerin Lin Yu-ting (l.) – gewann bei den Spielen in Paris drei Box-Medaillen. Nun hat sich Taiwan World Boxing angeschlossen. (Foto: IMAGO / NurPhoto)

Die nationalen Boxverbände von Taiwan (Chinesisch-Taipeh), Pakistan, Bhutan, Fidschi und Ecuador sind die jüngsten fünf Länder, die „World Boxing“ (WB) beigetreten sind. Nunmehr verfügt der internationale Boxverband, der im April 2023 geründet wurde, über 42 Mitglieder. Zu diesen gehörten bereits zuvor die USA, Deutschland, Niederlande, England, Indien, Australien oder Nigeria.

In einer Mitteilung wertet World Boxing, das vom Niederländer Boris van der Vorst geführt wird, die Erhöhung der Mitgliederzahl als „bedeutenden Auftrieb“. Zudem verweist der Verband darauf, dass man mit seinen Mitgliedern bereits alle fünf Kontinente abdecke. WB erwartet in nächster Zeit weitere Zugänge und rechnet sich gute Chancen aus, noch in diesem Jahr den Status als olympischer Spitzenverband durch das IOC zu erhalten.

World Boxing will Partner des IOC werden

WB war mit dem Ziel gegründet worden, sicherzustellen, dass der Boxsport weiterhin im Mittelpunkt der olympischen Bewegung bleibt. Bereits vor den Spielen in Paris hatte das IOC deutlich gemacht, dass bis Anfang 2025 ein anerkannter und zuverlässiger internationaler Verband als Partner gefunden werden müsse, wenn Boxen weiterhin zum Programm der Olympischen Spiele gehören soll.

Infolge zahlreicher Skandale und mangelnder Transparenz hatte das IOC der IBA bereits vor Monaten den Status als anerkannter Welt-Boxverband entzogen. Während der Spiele in Paris entbrannte der Streit zwischen dem mächtigen Ringe-Verband und der entmachteten IBA erneut, als eine Geschlechter-Diskussion rund um die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif aufkam.

„Sehr produktive Wochen in Paris“

Derweil arbeitet Boris van der Vorst weiter an seinen Zielen. „Meine Kollegen und ich hatten zwei sehr produktive Wochen bei den jüngsten Olympischen Spielen in Paris, wo wir mit den Führern vieler nationaler Verbände zusammengetroffen sind“, berichtet der WB-Präsident. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen noch mehr Mitgliedsanträge erhalten werden.“

Die neuesten Mitglieder Taiwan, Pakistan, Bhutan, Fidschi und Ecuador hätten alle ein strenges Bewerbungsverfahren durchlaufen, versichert World Boxing. Und betont, dass viele nationale Verbände erkannt hätten, dass nur ein Beitritt zu WB dem Boxsport eine Zukunft bei Olympia geben könne.

Text: Frank Schwantes