Fury vs. Joshua, der „Battle of Britain“, ist das erklärte Ziel von Saudi-Arabiens „Matchmaker“ Turki Al-Sheikh.
Ein mögliches britisches Schwergewichtsduell Fury vs. Joshua sorgt seit Jahren für Aufregung in der Boxwelt. Der „Battle of Britain“ könnte der größte Boxkampf seit Jahrzehnten werden. Die beiden britischen Boxer segeln seit Langem auf Kollisionskurs, doch bisher kam es aus verschiedenen Gründen nie zu einem Kampf.
Al-Sheikh will Fury gegen Joshua
Der saudi-arabische Geschäftsmann Turki Al-Sheikh, derzeit wohl einflussreicher Mann im Boxsport, will den Kampf nun endlich realisieren. In einem Interview mit dem britischen Radiosender „talkSPORT“ betonte Al-Sheikh: „Ich will Fury gegen Joshua sehen. Die Welt will Fury gegen Joshua sehen“. Al-Sheikh, der auch als Unterhaltungsminister von Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman fungiert, verfügt über erhebliche finanzielle Mittel, um große Kämpfe zu ermöglichen. Er hat in der Vergangenheit bereits mehrere hochkarätige Boxveranstaltungen organisiert und ist bestrebt, die nächste große Attraktion im Schwergewicht auf die Beine zu stellen.
Aktuelle Engagements der Boxer
Derzeit sind sowohl Tyson Fury als auch Anthony Joshua mit anderen Kämpfen beschäftigt. Tyson Fury bereitet sich auf einen Rückkampf gegen Oleksandr Usyk vor, der am 21. Dezember stattfinden soll. Fury verlor im Mai gegen Usyk, der damit vereinigter Weltmeister der vier großen Verbände WBA, WBC, IBF und WBO wurde. Fury will seinen Titel zurückgewinnen und sich für die Niederlage revanchieren.
Anthony Joshua hingegen wird am 21. September im Wembley-Stadion gegen den IBF-Titelträger Daniel Dubois in den Ring steigen. Auch wenn die beiden britischen Stars derzeit mit anderen Gegnern beschäftigt sind, bleibt das Interesse an einem direkten Duell zwischen Fury und Joshua groß.
Perspektiven für den Kampf
Al-Sheikh hat klargestellt, dass er den Kampf zwischen Fury und Joshua unabhängig vom Ausgang der kommenden Kämpfe organisieren will. „Wenn Usyk gewinnt, will ich trotzdem Fury gegen Joshua sehen, wenn sie zustimmen“, sagte Al-Sheikh. Er betonte, dass er einen dritten Kampf zwischen Usyk und Joshua erst dann anstrebe, wenn Fury und Joshua gegeneinander gekämpft hätten.
Allerdings gibt es Ungewissheiten. Fury, der bereits mehrfach seinen Rücktritt vom Boxsport angekündigt hat, könnte sich nach dem Kampf gegen Usyk erneut zur Ruhe setzen. „Aber man weiß nie, was die Zukunft bringt“, so Al-Sheikh. Sollte Fury tatsächlich zurücktreten, könnte der „Battle of Britain“ erneut auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Saudi-Arabien als Box-Hotspot
Saudi-Arabien hat sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Austragungsort für große Boxkämpfe etabliert. Mit der Unterstützung Al-Sheikhs und den finanziellen Ressourcen des Landes wurden zahlreiche hochkarätige Kämpfe in die Wüste geholt. Auch die letzten Kämpfe von Fury und Joshua fanden dort statt. Die Aussicht auf einen möglichen Kampf der beiden britischen Schwergewichtler in Saudi-Arabien wird die Fans weltweit begeistern und das Interesse am Boxsport weiter steigern.
Ob es tatsächlich zum „Battle of Britain“ kommt, bleibt abzuwarten. Die Voraussetzungen könnten jedoch kaum besser sein und die Boxwelt blickt gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Monate.
Text: Andreas Ohlberger