Die Augsburger Boxerin Tina Rupprecht hat mit ihrem Sieg gegen Eri Matsuda Geschichte geschrieben: Sie vereinte die WM-Titel von WBC, WBO und WBA im Atomgewicht.
Tina Rupprecht (14-1-1, 3 K.o.) hat mit einem beeindruckenden Erfolg einen Meilenstein im deutschen Boxsport erreicht. In Heidelberg bezwang „Tiny Tina” am Samstag die Japanerin Eri Matsuda (7-2-1, 1 K.o.) und vereinte damit drei bedeutende Weltmeisterschaftsgürtel im Atomgewicht. Mit diesem Sieg ist sie die erste deutsche Boxerin, die WM-Titel der Verbände WBC, WBO und WBA gleichzeitig hält. „Das ist mein Lebenstraum. Ich habe Geschichte geschrieben,“ jubelte die Augsburgerin über ihren Triumph.
Dominanter Aufritt von Rupprecht
Rupprecht legte einen perfekten Start hin: Bereits nach 20 Sekunden setzte sie einen rechten Wirkungstreffer, der Matsuda auf den Boden schickte. Angefeuert von rund 100 mitgereisten Fans dominierte die 1,53 Meter große und 45 Kilogramm leichte Sportlehrerin den Kampf durch ihre aktiven und präzisen Treffer. Obwohl Matsuda in den späteren Runden versuchte, das Blatt zu wenden, konnte sie der Angriffslust der Deutschen nichts entgegensetzen. Nach zehn harten Runden werteten die Kampfrichter einstimmig für Rupprecht. Für die Augsburgerin war es der 14. Sieg im 16. Profikampf.
Neben den drei Weltmeisterschaftsgürteln sicherte sich Rupprecht auch den begehrten „The Ring“-Titel. Dieser besondere Gürtel wird nur bei Kämpfen zwischen den besten Boxerinnen oder Boxern der Welt vergeben. Seit Max Schmeling 1930 ist sie die erste deutsche Kämpferin, die diese Auszeichnung erhält.
Undisputed-Fight in 2025?
Im kommenden Jahr könnte Rupprecht ihrem historischen Triumphzug noch die Krone aufsetzen: Ein Duell gegen die IBF-Weltmeisterin Sumire Yamanaka (8-0, 3 K.o.) steht bevor. Sollte sie gewinnen, wäre sie die unangefochtene Weltmeisterin aller vier großen Verbände im Atomgewicht. Der Kampf um den Undisputed-Titel verspricht ein weiteres Highlight in der Boxkarriere von Tina Rupprecht zu werden.
Text von Robin Josten