Agit Kabayel als Nächstes gegen Anthony Joshua?

Matchroom-Promoter Eddie Hearn hat vier mögliche Gegner für den nächsten Kampf von Anthony Joshua im März in Saudi-Arabien bekannt gegeben. Auf der Liste stehen Francis Ngannou, Filip Hrgovic, Zhilei Zhang – und Agit Kabayel.

Große Sprünge sollte Agit Kabayel nach seinem Sieg gegen Arslanbek Makhmudov am 23. Dezember auch in den Ranglisten machen. Ein WM-Kampf in 2024 rückt so in greifbare Nähe. (Foto: Getty Images)
Große Sprünge sollte Agit Kabayel nach seinem Sieg gegen Arslanbek Makhmudov am 23. Dezember auch in den Ranglisten machen. Ein WM-Kampf in 2024 rückt so in greifbare Nähe. (Foto: Getty Images)

Agit Kabayel wird als nächster Gegner für Anthony Joshua gehandelt. AJ wird am März 2024 erneut in Saudi-Arabien in den Ring steigen. Sein Gegner wird derzeit noch gesucht. Weil sich der Brite weiterhin auf Stabilisierungs-Kurs befindet, will der Kontrahent mit Bedacht gewählt sein. Filip Hrgovic, der gerade erst beim „Tag der Abrechnung“ in Riad reüssierte, und die China-Keule Zhilei Zhang könnten sich beim Wiederaufbau als zu harte Gegner erweisen und AJ in seinen Ambitionen wieder zurückwerfen. Deshalb dürfte für Team Joshua ein Duell mit Ngannou oder dem Bochumer Agit Kabayel die realistischere, böse Zungen würden behaupten „ungefährlichere“, Alternative darstellen.

Agit Kabayel beeindruckt beim „Tag der Abrechnung“

Allerdings hat Agit Kabayel beim „Tag der Abrechnung“ eine sensationelle Leistung geboten und den hoch gehandelten Arslanbek Makhmudov regelrecht entzaubert. Das wird den Bochumer in den Weltranglisten sicher nach vorn bringen. Agit Kabayel ist seit einigen Jahren immer wieder im Gespräch für einen Kampf gegen einen Akteur aus der Weltspitze – doch bislang hat es nie geklappt. Durch seinen Sieg gegen Makhmudov hat sich der amtierende Europameister international ins Schaufenster gestellt. Denkbar das Matchroom demnächst bei SES vorstellig wird.

Andererseits sprechen auch zahlreiche Argumente für ein Duell mit Ex-MMA-Champ Francis Ngannou. Dessen Beliebtheit bei MMA-Fans garantiert mehr Aufmerksamkeit und entsprechend potenziell höhere Erlöse. Obendrein könnten seine begrenzten Boxkünste und sein fortgeschrittenes Alter (37 Jahre) für den Kameruner als leichteren Gegner sprechen. Während sich Agit Kabayel am 23. Dezember in Riad als stärker erwiesen hat, als angenommen, schwingt bei Ngannous Kampf gegen Tyson Fury immer mit, dass er vom WBC-Champ mutmaßlich unterschätzt wurde.

Apropos Fury: Ein Kampf gegen Ngannou würde Joshua obendrein die Gelegenheit geben, sich gegenüber Tyson Fury zu profilieren, indem er den Box-Novizen deutlicher beherrscht als es der Gipsy King vermochte.

Wie hoch klettert Agit Kabayel in den Ranglisten?

Die Option auf einen Kampf gegen „The Bronze Bomber“ Deontay Wilder wird nach dessen Niederlage gegen Joseph Parker beim „Tag der Abrechnung“ indes immer unwahrscheinlicher. Im Gespräch mit IFL TV glaubt Joshuas Promoter Eddie Hearn, dass die Begeisterung für einen Kampf zwischen Joshua und Wilder im März nachgelassen hat. Er sagte: „Der Kampf ist im Moment tot. Die Zahlen stimmen nicht mehr, denn Wilder ist im Moment völlig kaputt. Meiner Meinung nach ist es ein Missmatch.“

Sowohl für AJ, als auch für Agit Kabayel werden die aktualisierten Ranglisten – speziell die der IBF – interessant sein. Es ist davon auszugehen, dass der Sieger des Unification-Kampfes zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk den IBF-Gürtel niederlegen wird. So stünde eine angeordnete Pflichtverteidigung der IBF einem Rückkampf nicht im Wege. Folglich würden die Top-gerankten Schwergewichte um den dann vakanten Gürtel boxen. Hrgovic vs Joshua ist dafür eine aussichtsreiche Paarung. Und auch für Agit Kabayel, der in den Rankings weiter nach oben klettern dürfte, rückt ein WM-Kampf in Schlagdistanz.

Text: Andreas Ohlberger