Erfolge im Boxen erfordern harte Arbeit, großes Engagement, Willen und Leidenschaft. Werte, welche die Kandidaten für den „Boxer des Jahres“ 2023 in der Kategorie Profis Männer nachweislich bewiesen und teilweise in Titel umgemünzt haben.
Hier gibt es alle weiteren Informationen zur BOXSPORT-Wahl.
Profis Männer – Kandidaten
- Agit Kabayel (Schwergewicht)
- Vincenzo Gualtieri (Mittelgewicht)
- Michael Eifert (Halbschwergewicht)
- Noel Mikaelian (Cruisergewicht)
- Simon Zachenhuber (Supermittelgewicht)
- Slawa Spomer (Halbmittelgewicht)
Wie eng Triumph und Tragödie im Boxen beeinander liegen können, erlebte AGON-Mittelgewichtler Vincenzo Gualtieri (21-1, 7 K.o.) im zurückliegenden Jahr. Erst gewann der 30-Jährige am 1. Juli in seiner Heimatstadt Wuppertal gegen den Brasilianer Esquiva Falcao den IBF-Gürtel im Mittel. Doch Zeit um sich zu freuen blieb kaum. Denn anstatt erst einmal runterzukommen und zu genießen, stellte er sich nur drei Monate später in Texas dem WBO-Champ Zhanibek Alimkhanuly in einem Vereinigungskampf. Gualtieri verlor durch T.K.o. in der sechsten Runde und der IBF-Gürtel war schon wieder weg.
Einen Titel, nämlich die WBC-WM im Cruisergewicht, schnappte sich 2023 auch Noel Mikaelian (27-2, 12 K.o.). Der deutsche Profiboxer armenischer Abstammung lebt und trainiert inzwischen in Miami, USA. Ebendort kletterte er am 4. November mit dem WBC-„Silver“-Gürtel in den Ring – und verließ ihn nach drei Runden gegen Ilunga Junior Makabu aus der Demokratischen Republik Kongo als WBC-Gruisergewichts-Champ.
Wie performte Simon Zachenhuber (20-0, 14 K.o.) 2023? Auch der „Profiboxer des Jahres 2022“ war alles andere als untätig. Vier Mal stand er im Ring – kein einziges Mal über die volle Distanz. Vier vorzeitige Siege, jedes Mal durch T.K.o. stehen für den 25-jährigen Bayern zu Buche. Obendrein sprang im Juni gegen Armen Yepremyan auch noch der Europa-Titel der IBF für Zachenhuber heraus.
WM-Kämpfe in Aussicht
Der nächste Deutsche, der 2023 einen Titel – wenn auch nur die „Global“-Version der WBO – erringen konnte, war Slawa Spomer (19-0, 10 K.o.). Die Titelverteidigung im Halbmittel am 24. Juni (T.K.o.-Sieg gegen Felice Moncelli) war nur das Aufwärmprogramm für das, was später noch kommen sollte. Am 14. Oktober traf der 31-Jährige aus Heilbronn in Oberhausen auf den damals noch ungeschlagenen Franzosen Milan Prat. Auch hier behielt Spomer die Oberhand, siegte abermals per T.K.o. und firmiert seither zusätzlich als Intericonti-Champ der WBA.
Im Halbschwergewicht gelang Michael Eifert (12-1, 4 K.o.) am 16. März eine kleine Sensation, als er in Kanada gegen Jean Pascal den IBF-Ausscheidungskampf für sich entschied. In seinem allerersten Kampf über zwölf Runden dominierte der Magdeburger aus dem „Team Deutschland“ des SES-Boxstalls den kanadischen Ex-Weltmeister praktisch nach Belieben. Eifert avancierte so zum Pflichtherausforderer des amtierenden IBF-Weltmeisters. Der heißt aktuell noch Artur Beterbiev, doch der trifft vorher noch am 13. Januar auf Callum Smith, ehemaliger WBA-Champ im Supermittel.
Von einer Chance auf einen WM-Fight träumt auch Schwergewichtler Agit Kabayel (23-0, 15 K.o.). Der 30-Jährige besiegte in der Bochumer RuhrKongress-Halle den Kroaten Agron Smakici durch K.o. in der dritten Runde und kehrte damit auf den europäischen Schwergewichts-Thron zurück. Am 23. Dezember stieg Kabayel zum Jahresausklang beim Mega-Event in Riad, Saudi-Arabien, noch gegen den Russen Arslanbek Makhmudov in den Ring und gewann entgegen aller Erwartungen.
Text: Andreas Ohlberger
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