Die Abstimmung „Boxer des Jahres“ ist eine Kombination aus Leser- und Jury-Entscheid. So äußern sich die Experten der BOXSPORT-Jury zu den Siegern 2024!
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Regina Halmich, Hall-of-Famerin:
Es war ein enges Rennen zwischen Nina Meinke und Tina Rupprecht. Beide können in diesem Jahr sehr stolz auf Ihre Leistungen sein. Sie präsentieren das deutsche Frauenboxen positiv und vorbildlich. Und auch mit Agit Kabayel haben wir endlich wieder einen Hoffnungsträger. Das macht Laune!
Axel Schulz, Box-Idol:
Für mich ist die Wahl von Agit Kabayel zum „Boxer des Jahres“ absolut gerechtfertigt. Wer so ein erfolgreiches Jahr in der Weltspitze des Schwergewichts hinter sich hat, gewinnt die BOXSPORT-Wahl verdient. Dagegen war es zwischen Nina Meinke und Tina Rupprecht ein enges Rennen, beide haben starke Leistungen gezeigt. Meinke vor Rupprecht – das Ergebnis hätte auch andersherum lauten können. Für Nina spricht, dass sie einen historischen Kampf über zwölf Runden a drei Minuten geliefert hat.
Eik Galley, Sport-Kommentator:
Agit Kabayel ist die klare Nummer eins im deutschen Profiboxen. Mit dem K.o.-Sieg über Sanchez hat er seine K.o.-Bilanz noch mal verbessert. Wer nun schon zum dritten Mal in Riad mit großer Börse boxen darf, verfügt über weltweite Ausstrahlung. Nina Meinke ist eine würdige Titelträgerin. Sie weicht nie zurück, stellte sich Serrano in deren Heimat Puerto Rico. Schade, dass der Kampf wegen Serranos Rückzieher platzte. Um so beeindruckender, dass sie sich die Weltmeisterschaft in Hamburg holte. Erstmals in Europa über zwölfmal drei Runden. Aber auch Tina Rupprecht wäre eine würdige „Boxerin des Jahres“ gewesen. Ihr Sieg im Vereinigungskampf gegen die Japanerin Matsuda ist ebenfalls deutsche Box-Geschichte. Nelvie Tiafack ist als Medaillengewinner von Paris genauso unumstritten wie Olympiateilnehmerin Maxi Klötzer.
Andreas von Thien, RTL-Sportmoderator:
Der Boxsport „Made in Germany 2024“ konnte sich wirklich sehen lassen. Das lag vor allem an den Gewinnerinnen und Gewinnern, die auch meine Stimme bekommen haben. Herausragend die Willensstärke von Nina Meinke, die sich blutüberströmt zum WM-Titel fightete. Ich ziehe den Hut vor dieser Powerfrau, die sich auch von Rückschlägen (der Skandal um den geplatzten Kampf gegen Amanda Serrano) nicht entmutigen lässt. Weltklasse auch die Leistungen von Agit Kabayel. Beharrlich verfolgt er seine Mission, Weltmeister im Schwergewicht zu werden. Ich gönne es ihm von Herzen, dass er ein populärer Champion wird. Das möchte auch Nelvie Tiafack, unser Olympia-Sunnyboy. Dieser kölsche Jung ist stark, bodenständig und sympathisch. Viel Erfolg bei den Profis. Und Respekt vor Maxi Klötzer. Als einzige deutsche Boxerin hat sie es nach Paris geschafft. Super, Maxi!
Ulli Wegner, Trainer-Legende:
Agit Kabayel hat mit seiner dominanten Leistung bewiesen, dass er zurecht die Nummer eins im deutschen Profiboxen ist. Für mich sind die drei ersten Plätze mit Kabayel, Zachenhuber und Baraou in dieser Reihenfolge treffend belegt. Bei den Frauen halte ich Nina Meinke für eine verdiente Siegerin. Sie ist ein echtes Vorbild, denn Nina überzeugt nicht nur im Ring, sondern auch durch ihre Persönlichkeit. Hochachtung habe ich aber ebenso vor Tina Rupprechts Leistung, die Ende letzten Jahres gleich drei Titel in ihrem Limit vereinigt hat.
Bertram Job, Box-Experte:
Mit Kabayel und Meinke haben sich erneut die beiden international renommiertesten Namen bei den Profis durchgesetzt. Ich wage aber die Prognose, dass sich Sarah Bormann weiter nach vorne boxen kann. Dann könnte es enger werden … Und welche olympischen Boxer sollte man küren, wenn nicht zwei der drei deutschen Aktiven, die 2024 in Paris mitgemischt haben? Nelvie Tiafacks Bronzemedaille ist für den DBV Gold wert gewesen. Das darf man wörtlich verstehen.