Bull schuldig wegen Drogenverschwörung

Schock im britischen Boxsport: Erfolgscoach Stefy Bull wurde wegen Konspiration zum Kokainhandel verurteilt – Urteil steht noch aus.

Stefy Bull formte Terri Harper zur Weltmeisterin in drei Gewichtsklassen. (Foto: Getty Images / Nathan Stirk)

Ein schwerer Schlag für den britischen Boxsport: Stefy Bull, bürgerlich Andrew Bulcroft, ist von einem Gericht in Sheffield der Verschwörung zur Lieferung von Kokain schuldig gesprochen worden. Das Urteil fiel bereits am 28. Februar – nun wurde der Fall öffentlich. Der 48-Jährige sitzt seither in Untersuchungshaft und soll am 26. August gemeinsam mit seinem Mitangeklagten Benjamin Williams verurteilt werden.

Bull, ein bekannter Name im britischen Boxgeschäft, hatte unter anderem Terri Harper zu Weltmeistertiteln in drei Gewichtsklassen geführt. Auch Maxi Hughes und Jamie McDonnell verdanken ihm zentrale Impulse in ihrer Karriere. Zuvor bestritt er selbst 37 Profikämpfe, unter anderem gegen den späteren Weltmeister Amir Khan.

Im Prozess kam heraus, dass Bull laut Staatsanwaltschaft das verschlüsselte Kommunikationsnetzwerk Encrochat nutzte, um große Mengen Kokain unter dem Decknamen „Yummycub“ zu beschaffen. Bull stritt die Vorwürfe ab und erklärte, möglicherweise habe einer der bei ihm untergebrachten Boxer das Pseudonym verwendet. Namen nannte er dabei nicht. Es gibt keinerlei Hinweise auf ein Fehlverhalten seiner Schützlinge.

Williams, sein Mitangeklagter, hatte die Vorwürfe bereits gestanden – darunter der Besitz und die Weitergabe von Kokain sowie Cannabis und das Führen illegaler Gelder. Er wurde bis zur Urteilsverkündung gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Laut dem Sentencing Council für England und Wales drohen bei einer Verurteilung wegen Verschwörung zur Lieferung von Klasse-A-Drogen (wie Kokain) bis zu 16 Jahre Haft.

Text von Robin Josten

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