Canelo zeigt Respekt vor Sculls Qualitäten

Vor dem Kampf am 3. Mai um die unumstrittene Weltmeisterschaft im Supermittel warnt Canelo Alvarez seine Community vor den Fähigkeiten des „Nobodys“ William Scull.

Bei einem Pressetermin Anfang März in New York gab es ein erstes Aufeinandertreffen zwischen Canelo Alvarez (l.) und William Scull (r.). In der Mitte: der saudische Box-Mogul Turki Al-Sheikh mit dem „Undisputed“-Gürtel der „Riyadh Season“. (Foto: Getty Images)

Als er offiziell als nächster Gegner von Canelo Alvarez (62-2-2, 39 K.o.) angekündigt wurde, hatten die meisten Fans des mexikanischen Superstars die gleiche Frage: William Scull – wer ist das? Scull sei immer unter dem Radar geflogen, schrieb etwa das Fachmagazin „The Ring“ kürzlich: Nicht weil er das wollte, sondern weil er keine andere Wahl gehabt hätte.

„Er weiß, wie man den Ring nutzt“

„Er hat diese kubanische Schule“, erklärte Canelo im Gespräch mit dem Box-Portal FightHype.com. „Es ist sehr kompliziert. Scull weiß, wie man den Ring nutzt. Er hat einen sehr guten Jab, er hat Qualitäten.“ Fakt ist: Die große Chance, um eine Weltmeisterschaft zu boxen, eröffnete sich William Scull (23-0, 9 K.o.) erst mit Anfang 30. Doch als sich dem Supermittelgewichtler aus dem AGON-Stall im vergangenen Jahr diese Gelegenheit bot, nutzte er sie voll aus.

Scull kämpfte sich bereits 2022 bis in die Position des IBF-Pflichtherausforderers für Alvarez. Doch anstatt seinen Thron als Undisputed Champ zu verteidigen, entschied Canelo im letzten Jahr, den Gürtel der IBF einfach fallen zu lassen. Darauf entzog der Verband dem Pound-for-Pound-Star den WM-Gürtel und erklärte diesen für vakant. Im Oktober 2024 kämpften Scull und der Russe Vladimir Shishkin um die vakante Krone.

Stets im Auge behalten

Doch selbst nachdem „El Indomable“ den IBF-Gürtel im Supermittel gewonnen hatte, konnten nur wenige Boxfans auf dem Planeten etwas mit dem Namen „Scull“ anfangen. Alvarez dagegen behielt den AGON-Boxer im Auge. Obwohl der Weltmeister der Verbände WBC, WBA und WBO längst nicht jeden Kampf seines Rivalen gesehen hat, sind es genug, um zu wissen, wie gefährlich Scull ist.

Am 3. Mai treffen die beiden Champions nun in Riad (Saudi-Arabien) aufeinander. Die Vorfreude bei Alvarez auf das Undisputed-Duell ist groß. „Scull ist Weltmeister und ich will wieder unangefochtener Champion werden, das zum zweiten Mal“, betont Canelo.

Im Gegensatz zu 34-jährigen Schützling von Trainer Eddy Reynoso stehen viele Fans dem WM-Fight gegen Scull zurückhaltend gegenüber – die Canelo-Community hätte lieber ein Duell ihres Lieblings mit David Benavidez, Dmitry Bivol, Christian Mbilli oder sogar Diego Pacheco gesehen. Es sind klangvolle Namen teils junger, hungriger Contender. Doch im Gegensatz zu Scull haben sie alle nicht das, was Canelo Alvarez unbedingt als Nächstes haben will.

Text: Frank Schwantes

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