8. August, Olympia-Tagebuch #8: Es wird Zeit der französischen Hauptstadt „Au revoir“ zu sagen und „Danke für die schöne Zeit!“
Paris, die Stadt der Liebe, hat mehr vorzuzeigen als Amsterdam und Berlin zusammen. Louvre, die olympische Flamme, Moulin Rouge, Arc de Triomphe und gestern der Invalidendom, unter dessen vergoldeter Kuppel der 13-Tonnen-Sarg des Kriegsherren Napoleon zu bestaunen ist. Es sind großartige Eindrücke, doch bei Weitem nicht alle. Und ich bin erstmals bei Olympia. Für mich bedeutet es Boxen mit Maxie Klötzer sowie Nelvie Tiafack, Rugby Seven, und dem noch ausstehenden Gewichtheben. Es sind nur drei der insgesamt 32 Sportarten, die 15 Millionen Fans aus Amerika, Belgien, China, bis hin zu Zypern besuchen werden.
Perfekte Organisation in Paris
Paris kann Olympia! Die Organisation war perfekt, von dem mit lila Weste ausgerüsteten Helferlein an der Metro-Station, ohne dessen Beistand ich aufgeschmissen wäre, über die wohltuend abschreckende Wirkung der Polizei- und Armee-Patrouillen die aufmerksam, aber immer freundlich jeden Boulevard und jede Avenue, jede Straße und jede Gasse fest im Blick hatten, bis hin zu den großartig herausgeputzten Sportstätten, wo es am Einlass keine Warteschlangen gab.
Der Sport begann mit einem milden Lüftchen und endete im Orkan. Musikalisch ausgedrückt, hätte ich beim Boxen die „Top of the Pops“ erwartet, doch in den Runden der letzten 32 waren auch Kämpfer dabei, die sich auf den Niederrhein-Meisterschaften schwergetan hätten. Doch die tauben Nüsse waren eine Runde später ausgesiebt und der Sport wurde olympisch. Besser kann man es nicht machen. Chapeau Paris!
Einige Dinge haben mich dennoch gestört:
- Wie kann es sein, dass keine Metro mehr fährt, wenn der letzte Kampf gerade erst zu Ende gegangen ist?
- Fast 7 Euro für zwei mickrige Murmeln Eis? Das ist Straßenraub.
Das war es aber auch an meinem typisch deutschen Rummäkeln.
Ich freue mich morgen auf meine letzte Veranstaltung und den stärksten Mann der Welt, Georgiens Gewichtheber Lasha Talakhadze. Er drückte im Zweikampf Weltrekord mit fast 500 kg, in etwa so viel wie ein Pferd wiegt.
Vom Boxen bekomme ich nie genug. Deshalb freue ich mich schon auf meine nächsten Veranstaltungen: Am 7. September bin ich in der Motorworld Köln, bei Universum und bin gespannt auf die Schwergewichte Florian Schulz aus Greifswald und Ali Kydin sowie Fabian Thiemke. Der Neusser Younes Zarraa soll ebenfalls dabei sein. Dann geht es weiter am 21. September an die Ostseeküste nach Zinnowitz mit dem Fritz-Sdunek-Memorial.