DBV-Kongress: Einstimmiger Support für World Boxing

Der Deutsche Boxsport-Verband verabschiedet auf seinem Kongress in Berlin auch die Zentralisierung des Leistungssports und die Aufnahme der Masterboxer von AMB e.V.

DBV-Präsident Prof. Dr. Jens Hadler (l.) mit World-Boxing-Boss Boris van der Vorst. (Foto: IMAGO / Norbert Schmidt)

Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) führte am Sonntag, den 3. November, in Berlin seinen jährlichen Kongress durch. Der Kongress des DBV ist die Versammlung seiner 17 Landesverbände. Insgesamt gehören dem Verband laut eigenen Angaben rund 900 Vereine sowie 81.000 Mitglieder an.

Auf der Versammlung in Berlin legte der nationale Spitzenverband im olympischen Boxen seine Unterstützung für „World Boxing“ (WB) fest. „Die Mitglieder des DBV unterstützen den Vorstand einstimmig bei seinem Engagement im Weltverband World Boxing“, teilte der DBV mit. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern von WB und ist dort in zentralen Positionen vertreten, wie etwa in Person seines Sportdirektors Michael Müller, der dem Executive Board von World Boxing angehört. Der DBV erklärte, dass WB „inzwischen gute Aussichten auf eine Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat“, heißt es weiter. „Der Erhalt des Boxens als olympische Sportart scheint damit in greifbare Nähe zu rücken.“

Neue Satzung mit „Safe Sport Code“

Außerdem beschlossen die Verbandsmitglieder auf ihrem Kongress eine neue Satzung, nach eigenen Angaben sei diese „modern und zukunftssicher“. Als erster Spitzensportverband Deutschlands habe der DBV dabei den „Safe Sport Code“ in seine Satzung aufgenommen. „Der Code verbietet interpersonale Gewalt in allen Erscheinungsformen“, heißt es. Der „Safe Sport Code“ schaffe Sicherheit für alle Beteiligten im organisierten Boxsport.

V.l.n.r.: Michael Müller, Dr. Thomas Reisinger, Toby Mihalik, Prof. Dr. Jens Hadler. (Foto: DBV)

Auch in der Organisation des Leistungssports teilte der DBV Neuerungen mit. So passt man sich den Erfordernissen des Hochleistungssports auf internationalem Niveau an, in dem eine Zentralisierung der Leistungsportstrukturen beschlossen wurde. „Die Top-Athletinnen und -Athleten des Verbandes sollen stärker als bisher in zentral organisierten und geführten Trainingsstrukturen ausgebildet und auf die Herausforderungen des internationalen Spitzensports vorbereitet werden“, teilte der DBV mit. Derartige Veränderungen hatte DBV-Sportdirektor Michael Müller bereits in BOXSPORT angekündigt.

„Potenzial für Entwicklungsimpulse“

Außerdem nahm der DBV auf seinem Kongress den AMB e.V. als außerordentliches Mitglied auf. Die „Association of Masters Boxing e.V.“ (AMB) vereint solche Boxerinnen und Boxer unter ihrem Dach, die den Sport jenseits der klassischen Vereinsstrukturen in Gyms und Fitnessstudios betreiben. Diese erhielten durch ihre Mitgliedschaft bei AMB einen Zugang zum etablierten und bewährten Wettkampfsystem des olympischen Boxens mit all seinen Vorteilen und Sicherheiten, heißt es in der Mitteilung. „Der DBV sieht hier insbesondere im Bereich des Frauenboxens Potenzial für Entwicklungsimpulse.“

DBV-Präsident Prof. Dr. Jens Hadler ordnet die Versammlung in Berlin als erfolgreich ein. „Wir können auf einen Kongress mit wegweisenden Beschlüssen zurückschauen“, erklärte der Funktionär. „Insbesondere freue ich mich sehr, dass sich AMB e.V. dem DBV angeschlossen hat. Damit gewinnen wir ein erhebliches Potenzial an Wettkampfboxerinnen und -boxern hinzu.“

Text: Frank Schwantes / mit Pressematerial DBV


BOXSPORT 11-12/2024
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