Ryan Garcia trifft am Samstag im Barclays Center in Brooklyn, New York, auf seinen langjährigen Konkurrenten Devin Haney. Ein Duell, welches an Trash-Talk kaum zu übertreffen ist.
Garcia zeigt sich kurz vor dem WBC-WM-Kampf im Halbwelter gegen Devin Haney siegessicher. Trotz offensichtlicher Unruhe und einer kontroversen Nutzung sozialer Medien in letzter Zeit präsentierte sich der US-Boxer selbstbewusst und motiviert während der medialen Auftritte. Er betonte seine physische Stärke und Schnelligkeit und erklärte, er sei bereit, alles zu geben und den Kampf dominierend zu beenden. Garcia hatte in der Vergangenheit bereits offen über seine Kämpfe mit Angstzuständen gesprochen Sein Trainer Derrick James und sein Promoter Oscar De La Hoya, der selbst Erfahrungen mit mentalen Gesundheitskämpfen hat, stehen fest zu ihrem Schützling. Sie zeigten sich unbesorgt um seine Vorbereitungen und seine Fähigkeit, am Kampftag Höchstleistungen zu erbringen.
Garcia plant eine spektakuläre Show, von seinem Einzug in den Ring bis zu seiner Performance und theatralischen Darstellung während des Kampfes. Er ist zuversichtlich, dass er Haney bereits in den ersten Runden stark treffen und letztendlich besiegen wird. Mit provokativen Aussagen und großer Zuversicht geht Garcia in den Kampf, fest entschlossen, nicht nur seinen Gegner, sondern auch alle Zweifler zu überzeugen.
„Nur ein weiterer Gegner“ für Haney
Devin Haney hingegen wies Behauptung von Oscar De La Hoya zurück, Ryan Garcia habe ihn verunsichert. Er betonte, Garcias Verhalten verrate, dass er derjenige sei, der verunsichert ist. De La Hoya ging sogar so weit, Garcias wahrgenommenen psychologischen Erfolg mit dem von Floyd Mayweather Jr. zu vergleichen, einem Kämpfer, nach dem sich Haney seit langem richtet. Dennoch sagte Haney über Garcia: „Wenn überhaupt, dann glaube ich, dass ich ihm unter die Haut gehe. Man sieht die ganzen Mätzchen und alles, was er macht. Aber am Ende des Tages bin ich ein echter Profi. Er ist ein echter Profi, hoffe ich. Es ist egal, was ich sage, was ich tue. Wenn wir in den Ring steigen, werden wir unseren Job machen. Egal, was wir fühlen – egal, was passiert. Mein Hauptaugenmerk liegt im Moment auf dem Kampf. Gestern ist gestern. Ich konzentriere mich auf das Heute und freue mich auf den Kampf.“ Er führte aus: „Ich werde mir selbst und der Welt beweisen, dass ich großartig bin. Ryan Garcia ist nur ein weiterer Gegner für mich.“
Nachdem Haney während der gesamten Vorbereitung auf den vielleicht größten Kampf seiner Karriere für seine Verhältnisse viel Ruhe bewahrt hatte, kam es am Dienstag auf Empire State Building zu einer Schubserei zwischen den beiden Hitzköpfen. Am Samstag werden die Boxer dann endlich im Ring ihre Fäuste sprechen lassen.
Text von Robin Josten