Prof. Dr. Jens Hadler ist nicht mehr Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV). Im Zuge des „Dieselskandals“ war der Funktionär zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der DBV hat bereits einen Nachfolger gefunden.

Prof. Dr. Jens Hadler hat sein Amt als Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Sitzung des geschäftsführenden DBV-Vorstands teilte Hadler dem Gremium seine Entscheidung mit. Ein Nachfolger ist mit Prof. Dr. Mir Farid Vatanparast bereits gefunden.
„Hat stets offen kommuniziert“
„Diese Entscheidung kam nicht unerwartet, da er seit Beginn seiner Tätigkeit für den DBV stets offen und transparent über die Entwicklungen im laufenden Prozess in Braunschweig gegenüber den Landesverbänden, dem Vorstand und sportlich relevanten Institutionen kommuniziert hat“, teilte der Verband mit.
Hadler, früher Leiter der Motorenentwicklung bei Volkswagen, war gestern im sogenannten „Dieselskandal“ zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Außerdem verurteile die 6. Strafkammer des Landgerichts Braunschweig drei weitere Ex-VW-Manager zu Haft- bzw. Bewährungsstrafen.
Vatanparast folgt als DBV-Chef
Um das Ansehen des DBV auf nationaler wie internationaler Ebene nicht zu beschädigen, hatte sich Hadler zu diesem Schritt entschieden, heißt es. Auch die Präsidenten der Landesverbände sowie der Gesamtvorstand seien von Hadler bereits informiert worden. Der DBV ehrte Hadler als „eine bedeutende Persönlichkeit, die mit ihren Impulsen zahlreiche richtungsweisende Anstöße für die Weiterentwicklung des Verbandes gegeben hat“.
Die Neubesetzung des Präsidentenamtes beim DBV ist bereits geregelt, Prof. Dr. Mir Farid Vatanparast wurde einstimmig als Nachfolger bestimmt. Der 45-Jährige, der sich u.a. als Trainer im Boxzentrum Münster engagiert, wird bis zum Wahlkongress als kooptierter Präsident die Verbandsgeschäfte führen. „Ich freue mich sehr über die Einmütigkeit, mit der der geschäftsführende Vorstand hier Führungsstärke gezeigt hat, und bin überzeugt, dass mit Mir Farid Vatanparast eine mehr als geeignete Nachfolgeregelung gefunden wurde“, sagte Hadler.
Text: Frank Schwantes
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