Boxsport Dream-Fights 2025 (II)

Wünsche zum Jahreswechsel haben Tradition. Deshalb hat BOXSPORT zehn ultimative Top-Fights auf den Wunschzettel gepackt, die wir in 2025 sehen wollen – natürlich mit Blick durch die deutsche Brille. Das sind unsere Top-Dream-Fights!

2025
Trotz der Niederlage gegen Usyk am 23. Dezember könnte ein „Battle of Britain” zwischen Fury und Joshua 2025 zum absoluten Kassenschlager werden. (Foto: Getty Images / Richard Pelham)

Hier geht es zum ersten Teil der Dream-Fights 2025!

#5: Teofimo Lopez vs. Devin Haney

Auch im Halbweltergewicht könnte 2025 die Post abgehen. Ein Kampf, auf den die Fans schon seit Jahren warten: Teofimo Lopez vs. Devin Haney. Ende 2024 scheiterten die Verhandlungen über ein Duell der US- Rivalen leider – laut Lopez wegen Haney. „Ich habe eine Woche auf Antwort von Team Haney gewartet. Wir haben ihnen ein gutes, vernünftiges Angebot mit einer fixen Börse von 2,4 Millionen Dollar und einem 55:45-Split für das Pay-per-View gemacht“, ließ „The Takeover“ verlauten. Haney habe aber abgesagt und „meine Zeit verschwendet“. Schade. Ein Duell der US Großmäuler ließe sich bestens vermarkten – und wäre sportlich nötig, um die Nummer eins in der Klasse bis 140 Pfund zu küren. Bleibt zu hoffen, dass die Lager der Weltmeister einen neuen Anlauf nehmen. Wenn nicht, stünde mit Ryan Garcia (sofern die Wundertüte zurückkehrt) eine attraktive Alternative bereit.

#4: Terence Crawford vs. Jaron Ennis

Obwohl das Halbmittelgewicht nicht die große Öffentlichkeit hat wie andere Gewichtsklassen, sind im Limit bis 154 Pfund einige gute Kämpfe drin. Der Beste: Terence „Bud“ Crawford gegen Jaron „Boots“ Ennis. Sollte Crawford nicht nach höheren Weihen streben, hat er im Halbmittelgewicht rein sportlich zwar einige interessante Optionen. Finanziell würde aber wohl nur ein Kampf gegen Ennis Sinn machen. Der IBF-Champion steht bei Promoter-Gigant Eddie Hearn unter Vertrag, der beste Kontakte zu den Saudis pflegt, in deren Konzert wiederum Crawford mitspielt. Viele Beobachter sind überzeugt Gegen den starken Ennis müsste sich Crawford mächtig strecken, um seinen Status als Nummer eins im Halbmittelgewicht zu behaupten.

#3: Naoya Inoue vs. Junto Nakatani

Bantam- und Superbantamgewicht hat Naoya Inoue mit teils brutalen K.o.- Siegen erobert. Das „Monster“ solle den Blick nach oben richten und die nächsthöheren Limits in Visier nehmen, finden nicht wenige Experten. Aber: Der Blick „nach unten“ könnte sich für Inoue als lukrativste Option erweisen. Denn im Bantamgewicht herrscht mit Junto Nakatani der nächste Japaner mit eiserner Faust. Ein Duell der Box-Samurais würde im Land der aufgehenden Sonne alle Rekorde sprengen – alleine das Live-Gate an Ticketeinnahmen in einer der riesigen Arenen des Landes würde die Kasse mächtig klingen lassen. Sportlich wäre Spektakel programmiert: „Monster“ Inoue (31 Jahre alt; 25 Knockouts in 28 Kämpfen) gegen den Rechtsausleger Nakatani (26 Jahre; 22 Knockouts in 29 Fights): Der Fight der ungeschlagenen japanischen Champions wäre ein Fest für
alle Boxfans.

#2: Canelo Alvarez vs. Terence Crawford

Der vielleicht größte Kampf, der 2025 unterhalb des Schwergewichts machbar wäre, lautet Canelo Alvarez vs. Terence Crawford. Die mehrmaligen Weltmeister grüßen seit Jahren vom Olymp, sonderlich viele Optionen für einen ganz fetten Kassenschlager haben sie aber nicht. Box-Scheich Al-Sheikh träumte in der Vergangenheit schon mehrmals von dem Mega-Fight, Canelo hat dem saudischen Strippenzieher bisher die kalte Schulter gezeigt. Aber: Stimmt der Preis, würde Canelo einem Kampf gegen Crawford sofort zustimmen (und vice versa). Es wäre ein faszinierendes Duell zweier Lichtgestalten. Crawford (zurzeit im Halbmittelgewicht) müsste dazu den ganz großen Legenden des Sports folgen und zwei Gewichtsklassen überspringen. Eine Herkules-Aufgabe für den US-Amerikaner – und ein ganz großes Gefecht in bester mexikanisch amerikanischer Tradition. Kommt der Traumkampf nicht zustande, hätte zumindest Alvarez mit David Benavidez eine Option, die sich hervorragend vermarkten ließe.

#1: Tyson Fury vs. Anthony Joshua

Seit Jahren träumt die Boxwelt von der großen „Battle of Britain“. 2025 könnte sie für die Rivalen alternativlos werden. Fury gegen Joshua sei bei weitem der lukrativste Kampf, den man machen könne, betont AJ-Promoter Eddie Hearn. „Es bricht alle Rekorde“, sagte er in einem Interview im November und garantierte sogleich „zwei Millionen Pay-per-View-Verkäufe“ alleine für Großbritannien. „Es ist der größte Kampf, den es im Boxen gibt“, stimmte Fury-Manager Spencer Brown in einem Interview mit sport.de zu. „Wenn man ihn morgen für Wembley ankündigt, ist er in fünf Minuten ausverkauft. Wenn man ihn in Riad macht, sind die Flüge in 20 Minuten ausgebucht – so groß ist das Ganze. Beide sind sich dessen bewusst.“ Fury selbst sagte zuletzt immer wieder, es wäre „eine Schande“, wenn der Kampf gegen Joshua ausbleibt.

Text von Martin Armbruster