Rodriguez Jr. entreißt Yafai den WBC-Interimstitel und wird Pflichtherausforderer von Kenshiro Teraji

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing
Galal Yafai hat seine erste Niederlage als Profi kassiert – und das ausgerechnet in seiner Heimatstadt Birmingham. Der britische Fliegengewichtler unterlag dem ehemaligen vereinigten Minimumgewichtsweltmeister Francisco Rodriguez Jr. klar nach Punkten und musste dabei nicht nur den WBC-Interimstitel abgeben, sondern auch eine harte Lehrstunde im Ring über sich ergehen lassen.
Yafai (9-1, 7 K.o.) geriet früh unter Druck, erlitt einen tiefen Cut über dem linken Auge und musste in der zwölften Runde auch noch einen Knockdown hinnehmen. Alle drei Punktrichter werteten den Kampf einstimmig und deutlich zugunsten von Rodriguez Jr. – mit 119-109 und zweimal 119-108. Der Mexikaner Rodriguez Jr. (40-6-1, 27 K.o.) krönte sich mit dem Sieg zum neuen WBC-Interimsweltmeister im Fliegengewicht.
Mit dem Erfolg ist der 30-Jährige nun offizieller Pflichtherausforderer für den japanischen WBC-Weltmeister Kenshiro Teraji, der seinen Titel kommende Woche in Yokohama gegen Ricardo Rafael Sandoval verteidigen wird.
Promoter Eddie Hearn zeigte sich nach dem Kampf besorgt über seinen Schützling. Gegenüber The Ring sagte er:
„Die letzten drei Runden waren ehrlich gesagt schwer mitanzusehen. Ich bin mir nicht sicher, ob Galal zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch hätte im Ring stehen sollen – man kann da nicht mehr gewinnen.“
Hearn weiter:
„Die Schlagkraft war weg, er hat nur noch Treffer eingesteckt. Aber Rodriguez war sensationell. Nach sechs Runden waren über tausend Schläge von beiden Kämpfern geworfen worden. Nach 30 Sekunden war Galal schon hart angeklingelt. Vielleicht hat er ein oder zwei Runden in der ersten Hälfte geholt – aber danach war es komplett einseitig.“
Für Yafai ist die Niederlage ein Rückschlag in seiner bislang steil verlaufenden Karriere. Rodriguez hingegen meldet sich eindrucksvoll auf der WM-Bühne zurück und rückt mit dem Interims-Gürtel wieder ins Rampenlicht der Fliegengewichtsszene.