Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat auf einer Sondersitzung den suspendierten Box-Weltverband IBA ausgeschlossen.
Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat das IOC den Dachverband einer olympischen Sportart verbannt. „Wir haben kein Problem mit der Sportart Boxen, den Boxern oder ihren Werten. Wir schätzen die Werte des Boxens sehr“, äußerte IOC-Präsident Thomas Bach: „Aber wir haben ein extrem ernstes Problem mit der IBA. Die Boxer verdienen es, von einem Verband vertreten zu werden, der Integrität und Transparenz lebt.“ Unter 80 Stimmen fielen 69 für den Ausschluss aus (eine Nein-Stimme, zehn Enthaltungen).
Damit folgten die IOC-Mitglieder einer Empfehlung der Exekutive vom 7. Juni. In einem 24-seitigen Bericht wurde unter anderem die zunehmend aggressive Haltung von IBA-Präsident Umar Kremlev gegenüber der olympischen Bewegung angeprangert. Darüber hinaus sei das IOC über wiederholte Aussagen von Präsident Umar Kremlev, die IBA brauche die Olympische Spiele nicht und wolle sich nicht „von Dritten diktieren und regieren lassen“, sehr verärgert.
Somit steht das Boxen vorerst ohne olympischen Verband dar. Wie schon bei den Olympsichen Spielen in Tokio 2021 wird eine vom IOC eingesetzte Taskforce die Box-Wettkämpfe in Paris 2024 organisieren. Zudem bestätigte das IOC, dass auch 2028 in Los Angeles Boxen zum Programm der Spiele gehören wird.
Text von Robin Josten