Letzte Chance für Joe Joyce? Gegen die kroatische K.o.-Maschine Filip Hrgovic geht es am Samstag in Manchester für den Briten ums sportliche Überleben!

Filip Hrgovic kehrt nach zehn Monaten Ringpause zurück – und das ausgerechnet gegen einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht: Joe Joyce. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Dillian Whyte springt der kroatische K.o.-Spezialist kurzfristig ein und trifft am Samstag in der Co-Op Arena in Manchester auf den britischen „Juggernaut“. Für beide Schwergewichte geht es um alles – und das Rematch ihrer Amateurbegegnung von 2013 bringt zusätzliche Brisanz.
„Das ist kein Ersatzgegner – das ist ein gefährlicher Prüfstein!“, ließ Joe Joyce am Rande eines Medientermins verlauten. Der 39-Jährige steht unter enormem Druck: Nach zwei brutalen Niederlagen gegen Zhilei Zhang und einer enttäuschenden Punktentscheidung gegen Derek Chisora braucht Joyce dringend einen Sieg. Eine weitere Pleite würde vielleicht sogar sein Karriereende besiegeln.
Auch für Filip Hrgovic ist es ein Kampf mit Signalwirkung. Der Bronze-Medaillengewinner von Rio 2016 verlor zuletzt gegen Daniel Dubois, wurde dadurch in der IBF-Rangliste weit zurückgeworfen. „Joyce ist zäh, aber ich bin bereit. Ich will zeigen, dass ich zu den Besten der Welt gehöre“, so Hrgovic kämpferisch.
Duell mit Vorgeschichte
Schon im Jahr 2013 standen sich die beiden gegenüber – damals gewann Joyce bei einem knappen Amateurduell. Nun, über ein Jahrzehnt später, treffen sie erneut aufeinander – diesmal geht es um Karriere, Rankings und das Überleben im Haifischbecken der Schwergewichtsklasse.
Während Hrgovic mit 17 Siegen (15 K.o.) bei nur einer Niederlage steht, ist Joyce mit 16-3 (15 K.o.) am Scheideweg. Doch statt sich einen leichteren Ersatzgegner zu suchen, nimmt der Brite den riskanten Kampf an. Ein Schritt, der sich als Heldentat oder als letzte Niederlage entpuppen könnte. „Es ist jetzt oder nie“, sagt Joyce. „Ich weiß, was auf dem Spiel steht.“ Der Kampf verspricht Spannung, Explosivität – und für den Verlierer wohl das Ende aller Titelträume.
Text von Robin Josten