Halbmittelgewichtler Julian Vogel beweist gegen Jan Helin Willensstärke – und krönt sich in seiner Heimatstadt Aschersleben zum Junioren-Champ.
Julian Vogel, der für das „Team Deutschland“ von SES Boxing antritt und in seinen 13 Profikämpfen noch ungeschlagen war, konnte sich gegen den stark auftretenden aktuellen Belgischen Meister Jan Helin nach Punkten durchsetzen. Damit erfüllte sich der erst 21-jährige Halbmittelgewichtler endlich seinen Traum vom ersten internationalen Gürtel. Vor den Ascherslebener Box-Fans, die ihn unermüdlich nach vorne peitschten, widerstand er einer Handverletzung und auch dem Druck das „Heimspiels“.
Nach ausgeglichenen ersten Runden mit leichten Vorteilen für Julian Vogel, signalisierte er ab der fünften Runde, dass die rechte Schlaghand so schmerzte, dass ihm „schwarz vor Augen“ wurde. Die Ringecke um Trainer Dirk Dzemski motivierte den jungen Ascherslebener, durchzuhalten und weiterzukämpfen. Dies tat er dann vor allem mit „links“, kam immer wieder gut mit der Linken durch, hielt so die Ringmitte und konnte sich so auch in den letzten Runden gegen den nachlassenden Jan Helin auf den Punktzetteln nach den zehn Runden seinen Vorsprung halten. Mit unbedingtem Willen hat sich Julian Vogel so den Traum seiner Familie, seines verstorbenen Vaters vom einem WM-Gürtel erfüllt und reckte diesen den völlig begeisterten Fans entgegen!
„War kurz davor aufzugeben“
Julian Vogel: „Es war großartig! Unglaublich, wie mich Aschersleben gepusht hat. Die rechte Hand hat so weh getan – ich war kurz davor aufzugeben. Aber, das konnte ich nicht – nicht hier und nicht mit den Gedanken an meinen Vater! Ich musste da durch. Mit allem Respekt, Jan Helin war ein toller und starker Gegner und ich bin nur froh, dass ich jetzt unseren Traum erfüllt habe – für mich, meinen Vater, meine Familie und für Aschersleben! Danke, Aschersleben!“
SES-Coach Dirk Dzemski: „Julian hat hier Willensstärke gezeigt, auch den Schmerz besiegt! Es ist schon eine besondere Erfahrung für einen jungen Boxer, welchen Druck, welche Höhen und Tiefen man in einem Titelkampf durchleben muss. Am Ende hat er seine boxerischen Fähigkeiten mit der Linken durchgebracht und damit knapp, aber verdient den Titel geholt. Ich bin stolz auf den Jungen!“
SES-Promoter Ulf Steinforth: „Grandios! Aschersleben, eine Stadt steht so hinter ihrem Sportler, das Box-Publikum in der ausverkauften Ballhaus Arena war so großartig und stimmungsvoll – und dazu setzt sich Julian Vogel mit unglaublicher Willensstärke und boxerischen Mitteln gegen den starken Belgier durch. Einfach nur ein erfolgreicher und grandioser Box-Abend hier in Aschersleben, der Lust auf mehr macht!“
Roman Fress im „Kurzarbeiterstatus“
SES-Cruisergewichtler Roman Fress, der mehrmalige Deutsche Meister und aktuelle IBO-Interconti-Champion, setzte seine Siegesserie auch in Aschersleben fort. Der von Robert Stieglitz trainierte Cruisergewichtler beendete im Duell gegen den ungeschlagenen Enes Yardimci dessen „Kurzarbeiterstatus“ mit einem klaren Punktsieg. „Heute war nicht mein bester Tag, bin nicht wirklich zufrieden. Ich hatte irgendwie ,schwere Beine’ – kam nicht so in den Kampf, um vorzeitig zu siegen“, sagte Fress. „Sieg bleibt Sieg – es gibt auch mal solche Tage im Boxen!“
Der hoch motivierte Halbschwergewichtler Tom Dzemski aus dem „Team Deutschland“ konnte mit seinem Auftritt in Aschersleben nach einer längeren, auch berufsbedingten Pause, einen weiteren Sieg einfahren und ist wieder „zurück im Spiel“. Der Ukrainer Yevgenii Makhteienko war der erwartet unbequeme Gegner und ideal für Tom Dzemski, um mit diesem klaren Punktsieg den „Ringrost“ abzuschütteln.
Robin Rehse aus dem „Team Deutschland“ hat mit seinem Auftritt in Aschersleben die Box-Fans im Kampf gegen den Gummersbacher Dustin Ammann beeindruckt. Mit schönen, variablen Kombinationen, klaren Treffern und konnte sich der noch 20-jährige Robin Rehse im neunten Profikampf von Beginn an gegen diesen kampfstarken Gegner durchsetzen und mit einem heftigen Uppercut in der sechsten Runde dann auch vorzeitig durch K.o. gewinnen!
Punktsieg für Marlon Dzemski
Kurz vor seinem 21. Geburtstag stieg Marlon Dzemski aus Görzig gegen den hart schlagenden und unbesiegten Petr Brodsky aus Tschechien in den Ring. Der angehende Polizist, der wie auch sein Freund und Trainingspartner Robin Rehse, kurz vor dem Ende seiner Ausbildung steht, kassierte in der ersten Runde einen harten Treffer, wackelte kurz und kam dann aber Runde für Runde besser in den Kampf. Sogar ein vorzeitiger Sieg wäre möglich gewesen. Auf den Punktzettel war das Urteil aber klar und deutlich – der neunte Sieg im neunten Fight für Marlon Dzemski!
Lara Ochmann aus Magdeburg war mit ihren ersten beiden Runden gegen Katerina Dvorskova aus Usti nad Labem eher unzufrieden. Die von SES-Coach Dirk Dzemski trainierte Studentin setzte sich erst ab der dritten Runden mit ihren boxerischen Vorteilen durch und boxte dann auch souverän einen deutlichen Punktsieg „nach Hause“.
Sein Debüt als Profi kann der Nordhäuser Richard Meinicke, der als Amateur überaus erfolgreich war, als gelungen bezeichnen. Gegen den Tschechen Richard Walter hatte er, der von vielen Fans aus Nordhausen nach vorne getrieben wurde, keine Mühe und siegte überdeutlich nach Punkten. Auch der bayrische Halbweltergewichtler Rudolf Hoffmann siegte nach Punkten.
Text: Pressemitteilung / SES Boxing