Wie geht es für Agit Kabayel weiter?

Während sich ein Mega-Fight zwischen Oleksandr Usyk und Daniel Dubois um alle vier WM-Titel im Schwergewicht anbahnt, stellen sich viele Boxfans in Deutschland vor allem eine Frage: Wie geht es für Agit Kabayel weiter?

Agit Kabayel eroberte durch seinen Sieg über Zhilei Zhang den WBC-Interims-Gürtel. (Foto: imago-images / Eibner)

Die Antwort: Aller Voraussicht nach gegen Lawrence Okolie, den ehemaligen Cruisergewichtschampion und aktuellen Nummer-1-Herausforderer der WBC im Schwergewicht. Laut Informationen aus dem Umfeld von Queensberry Promotions, zu deren Kader sowohl Agit Kabayel als auch Okolie gehören, ist ein Titelduell im Sommer geplant, möglicherweise sogar in Deutschland. „Mit Blick auf Kabayels Ranglistenplatzierung und die Situation rund um Usyk-Dubois ist ein Kampf gegen Okolie die logische Konsequenz. Der Sieger wäre erster Anwärter auf den WBC-Titel, sollte Usyk ihn niederlegen“, heißt es aus Promoterkreisen.

Ein solches Duell wäre sportlich wie strategisch von großer Bedeutung. Kabayel könnte sich damit nicht nur weiter auf der großen Bühne behaupten, sondern auch den nächsten Schritt in Richtung WBC-Weltmister machen – je nachdem, wie lange Usyk seinen Gürtel noch hält beziehungsweise behalten darf.

Der 32-Jährige ist spätestens seit Februar endgültig in der Weltspitze angekommen: Mit einem spektakulären Knockout gegen Zhilei Zhang krönte sich der Bochumer zum Interimsweltmeister der WBC – eine Leistung, die international hohe Wellen schlug. Schon zuvor hatte er mit Siegen über Frank Sanchez und Arslanbek Makhmudov für Aufsehen gesorgt.

„Wir müssen am Start sein”

Aktuell gilt Kabayel – nach Usyk, Dubois und Parker – als viertbester Schwergewichtler der Welt. Dennoch muss sich der Deutsche gedulden, denn die Weltmeister der anderen Verbände sind derzeit mit der Planung eines Unification-Fights beschäftigt. „Ich glaube nicht, dass ich als Nächstes gegen Usyk kämpfe. Vom Gefühl her gehe ich davon aus, dass er erstmal ein anderes Ding macht. Aber wir müssen in der Pipeline sein, wir müssen am Start sein. Es könnte jederzeit einer ausfallen – und dann sind wir schon mittendrin”, sagte der Bochumer gegenüber sport.de.

Genau dieses „in der Pipeline sein“ scheint nun der Fall zu sein: Ein Kampf gegen Okolie wäre nicht nur ein sportliches Highlight, sondern würde dem Sieger auch eine exzellente Ausgangslage für einen möglichen WBC-Volltitel verschaffen – sollte Usyk nach dem Dubois-Rematch seine Titel niederlegen, was derzeit als realistische Option gilt.

Text von Robin Josten

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