Kabayel: WM-Kampf im Visier – und Deutschland als Austragungsort

Für Agit Kabayel läuft es! In Riad gelang dem „Leberking“ der dritte K.o.-Sieg in Folge. Nun nimmt Manager Spencer Brown Schwergewichts-König Oleksandr Usyk ins Visier.

Am Samstag bejubelte Schwergewichtler Agit Kabayel in Riad seinen nächsten K.o.-Sieg und wurde WBC-Interims-Weltmeister. Wer beziehungsweise was kommt als Nächstes? (Foto: Getty Images)

Für Agit Kabayel bedeutet der K.o.-Erfolg über Zhilei Zhang ein entscheidender Schritt nach vorne. Deutschlands Schwergewichts-Hoffnung hat sich nun für einen WM-Kampf in Stellung gebracht. Könnte ein solcher „Big Fight“ gar in Kabayels Heimat stattfinden? Sein Manager Spencer Brown jedenfalls findet Gefallen daran.

„Wir würden gerne einen Kampf in Deutschland machen“, erklärt Kabayels Berater bei DAZN. Die Entscheidung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Klar ist auch: Geht es ums Geld, führt kein Weg am saudischen Box-Impresario Turki Al-Sheikh und der „Riyadh Season“ vorbei.

Mal Leberking, mal Holzfäller

Kabayel bezwang den Chinesen „Big Bang“ Zhang („Der härteste Puncher, auf den ich in meiner Karriere bisher getroffen bin“) in Riad vorzeitig per K.o. in der sechsten Runde. Sein 18. Knockout-Erfolg im 26 Profikampf, die der „Leberking“ allesamt siegreich gestaltete. Für Brown hat der Leberking aber noch einen weiteren Spitznamen verdient: „Ich nenne ihn den Holzfäller, er fällt Bäume.“

Mit dem Triumph gegen Zhang sicherte sich der Bochumer gleichzeitig den Interims-Titel des Weltverbands WBC – was ihn zum Pflichtherausforderer von Champion Oleksandr Usyk macht. Usyk, der auch die WM-Titel der Verbände WBA und WBO hält, beglückwünschte Kabayel nach dem Fight und überreichte ihm im Ring den Gürtel des Interims-Champions.

Kabayel vs. Zhang – Highlights:

Ob der Ukrainer tatsächlich nächster Gegner des 32-jährigen Deutschen wird? „Wir schauen nach Usyk“, bestätige Brown. „Wir schauen auf die größten Kämpfe, die wir bekommen können.“ Usyk hatte allerdings schon vor dem Kampfabend in Riad mitgeteilt, dass er sich IBF-Weltmeister Daniel Dubois als nächsten Gegner wünscht. Bei einem Sieg könnte er zum zweiten Mal nach 2024 alle großen Titel im Schwergewicht vereinen und erneut Undisputed-Champ werden.

Fight im Ruhrgebiet?

Agit Kabayel, der gerne in seiner Heimat im Ruhrgebiet einen Kampf austragen würde, will nun erst einmal bei der Familie entspannen. „Ich fühle mich großartig“, sagte „Deutschlands Boxer des Jahres 2024“. „Ich bin endlich froh, dass die ganze harte Vorbereitung, der ganze Stress vorbei ist.“ Im Kampf zuvor hatte Kabayel den chinesischen Hünen regelrecht weichgeklopft, indem er immer wieder harte Körpertreffer, vor allem zur Leber hin, anbrachte. In Runde fünf fand sich Kabayel selbst kurz auf dem Boden wieder, konnte sich jedoch schnell wieder berappeln.

Nun träumt der Leberking aus dem Ruhrpott davon, sich als erster Deutscher seit Max Schmeling (1930) zum Weltmeister im Schwergewicht zu krönen. Diesem Ziel ist Kabayel am Samstag ein gutes Stück nähergekommen.

Text: Frank Schwantes

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