Kabayel unterschreibt bei Spencer Brown

Seit Max Schmeling 1930 Weltmeister wurde, gab es keinen deutschen Champion im Schwergewicht. Agit Kabayel könnte das ändern – unterstützt von Fury-Manager Spencer Brown.

Zuletzt besiegte Agit Kabayel (r.) am 18. Mai in Riad den Kubaner Frank Sanchez durch K.o. in der 7. Runde. (Getty Images / Richard Pelham)
Zuletzt besiegte Agit Kabayel (r.) am 18. Mai in Riad den Kubaner Frank Sanchez durch K.o. in der 7. Runde. (Getty Images / Richard Pelham)

„Es ist Zeit, deutsche Boxgeschichte zu schreiben,“ sagt Agit Kabayel in einem Interview mit sport.de. Der ungeschlagene Schwergewichtler aus Wattenscheid bereitet sich derzeit auf den Kampf seines Lebens vor: Am 22. Februar 2025 trifft er in Riad auf den chinesischen Koloss Zhilei Zhang – es geht um den WBC-Interimstitel. Für Kabayel geht es um mehr als nur diesen Titel: Ein Sieg gegen Zhang könnte ihn in die Position bringen, später im jahr um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht zu kämpfen.

Kabayel hat sich in den vergangenen Jahren durch beeindruckende Leistungen einen Namen gemacht. Ende 2023 besiegte er den gefürchteten Arslanbek Makhmudov durch Knockout in der vierten Runde. Im Mai 2024 folgte ein spektakulärer K.o.-Sieg gegen den hochgehandelten Kubaner Frank Sanchez. Gegen Zhang will er diese Siegesserie fortsetzen. „Interimstitel ist noch nicht die richtige Weltmeisterschaft,“ räumt Kabayel ein. „Aber mein großes Ziel ist der WM-Titel.“

Mit Superstar-Manager zum Weltmeister

Für seinen Angriff auf den Titel hat sich Kabayel mit Spencer Brown, dem Manager von Tyson Fury, zusammengetan. Brown, der beste Verbindungen in den internationalen Boxmarkt und zu Saudi-Arabiens Veranstaltungs-Mogul Turki Al-Sheikh hat, sieht in Kabayel das Potenzial für Großes: „Er ist einer der zähesten Boxer, die ich kenne. Mit ihm können wir das deutsche Boxen wieder groß machen.“ Brown ist entschlossen, Kabayel auch vor deutschem Publikum in Szene zu setzen: „Die Deutschen sollten diesen Champion unterstützen. Er hat das Potenzial, Stadien zu füllen und das deutsche Boxen in eine neue Ära zu führen.“

Kabayel, der seine Wurzeln im Ruhrgebiet hat, verkörpert die Mentalität eines Arbeiters. „Ich will, dass Max Schmeling endlich seine Ruhe hat,“ sagt er mit einem Schmunzeln, „dass ihm endlich einer folgt.“ Der Druck ist groß, doch der „Leber-King” bleibt fokussiert. „Ich konzentriere mich auf das Wesentliche: hart arbeiten und gewinnen.“

Text von Robin Josten