Statt Titelträume nun Protest: Noel Mikaelian fühlt sich um den WBC-Titel betrogen und will mit aller Macht eine zweite Chance gegen Badou Jack.
Nach seiner umstrittenen Punktniederlage gegen Badou Jack erhebt Noel Mikaelian schwere Vorwürfe gegen das Kampfgericht. Der Ex-WBC-Weltmeister im Cruisergewicht hat offiziell Einspruch beim Verband eingelegt – mit dem Ziel: Rematch und Gerechtigkeit. Im WBC-Titelduell Anfang Mai in Riad landete Mikaelian laut offiziellen Statistiken mehr Treffer (153 zu 122) und war der aktivere Boxer (301 Fäuste mehr geschlagen). Trotzdem werteten zwei Punktrichter den Fight 115:113 für Jack, einer sah ein 114:114-Unentschieden. DAZN-Experte Chris Mannix hatte das Duell mit 115:113 für Mikaelian gewertet.
„Ich wurde ausgeraubt – und das weiß jeder“, sagte Mikaelian gegenüber The Ring. „Ich habe alles gegeben, aber gegen die Punktrichter habe ich keine Macht. Frank Warren, Julio Cesar Chavez Sr. und viele andere haben mir nach dem Kampf gesagt, dass ich gewonnen habe.“ Der 34-jährige „Dark Horse“ aus Florida war als Ersatz für den verletzten Ryan Rozicki eingesprungen – und brachte laut eigener Aussage eine starke Leistung trotz nur drei Wochen Vorbereitungszeit. Mikaelian kam als WBC-Champion in Recess in den Ring, verlor den Titel also nie sportlich. „Vielleicht bin ich verflucht“, so Mikaelian weiter. „Aber ich will das Rematch – ich will zeigen, dass ich der wahre Champion bin.“
Promoter Don King und Berater Anthony Girges haben bereits Einspruch beim WBC eingereicht, fordern eine Neuansetzung. Sollte dieser erfolgreich sein, könnte Mikaelian seine Fährte zu Unification-Fights gegen Jai Opetaia oder Gilberto „Zurdo“ Ramirez wieder aufnehmen.
Text von Robin Josten