Superschwergewicht Nelvie Tiafack besiegte im Achtelfinale des olympischen Boxturniers den Aserbaidschaner Mahammad Abdullayev und zieht ins Viertelfinale ein.
Superschwergewicht Nelvie Tiafack war nach dem Aus von Maxi Klötzer und Magomed Schachidov der letzte Trumpf von Team Deutschland. Und dieser Trumpf stach. Am Montag dem 29. Juli hieß es um 12.52 Uhr Ring frei, Runde 1 für den letzten DBV-Akteur im olympischen Boxturnier. Der Boxer vom SC Colonia stand im 1/8-Finale Mahammad Abdullayev aus Aserbaidschan gegenüber. Die beiden Kontrahenten kennen sich. Sie boxten in der Vergangenheit bereits zweimal gegeneinander – die Bilanz war ausgeglichen. Dies musste sich nun zwangsläufig ändern.
Nach drei intensiven Runden á drei Minuten stellte der Deutsche die Bilanz auf 2:1 für sich. Er siegte klar mit 5:0 (30:27, 29:28, 29:28, 30:27, 29:28). Tiafack startete kontrolliert und ließ sich auch von den ständigen Auslage-Wechseln seines Gegners nicht aus der Ruhe bringen. Mit seiner rechten Schlaghand landete er mehrere gute Treffer und konnte so die erste Runde bei allen fünf Punktrichtern für sich entscheiden.
Kontrollierte Defensive und starke Konter
In der zweiten Runde musste Abdullayev offensiver agieren und übernahm die Ringmitte. Tiafack blieb jedoch ruhig und agierte aus einer kontrollierten Defensive heraus. Obwohl er einige Treffer einstecken musste, konnte er die Runde bei drei der fünf Punktrichter für sich entscheiden, sodass sich in der dritten Runde ein offener Schlagabtausch entwickelte. Tiafack konterte die Angriffe von Abdullayev geschickt und setzte die besseren Treffer. Am Ende stand ein klarer Punktsieg für Nevie Tiafack zu Buche.
Somit ist der Mann vom SC Colonia die letzte Hoffnung des DBV. Der gebürtige Kameruner, der als Kind nach Deutschland kam, trifft in der nächsten Runde am Freitag auf den Italiener Diego Lenzi. Dieser hatte im Gefecht zuvor überraschend die Nummer eins der Setzliste, den US-Amerikaner Joshua Edwards, bezwungen.
Text: Andreas Ohlberger