Am 21. September will sich Federgewichtlerin Nina Meinke in Hamburg den WM-Gürtel der IBF holen. Ihre Gegnerin Daniela Bermudez zählt ebenfalls zur Weltspitze.
Endlich ist es soweit: Nina Meinke boxt bei der großen P2M-Gala „Hamburg boxt“ in der Alsterdorfer Sporthalle am 21. September um die vakante IBF-Weltmeisterschaft. „Genau zwanzig Jahre, nachdem ich als IBF-Weltmeister ungeschlagen zurückgetreten bin, boxt nun mein Patenkind Nina Meinke im Federgewicht genau um diesen Gürtel. Wahnsinn!“, sagt Box-Idol Sven Ottke.
Gegnerin der Berliner Federgewichtlerin ist die erfahrene Argentinierin Daniela Bermudez. Die 35-Jährige aus Rosario – Kampfname “La Bonita“ – steht nur einen Rang hinter Meinke auf Platz zwei der IBF-Rangliste und zählt ebenso wie die auf Nummer eins platzierte Deutsche zur absoluten Weltspitze. „Wir haben alle den Fokus auf den Kampf und der starken Gegnerin, die sehr ernst zu nehmen ist und sicherlich auch das gleiche Ziel erreichen will“, so Meinke. Dabei verweist Ottke auf eine Besonderheit: „Die Kampfansetzung über 12 Runden x 3 Minuten ist historisch im deutschen und europäischen Frauenboxen.“
„Auf boxerischem Weg schlagen“
Von 39 Fights gewann Bermudez 32 (12 K.o.), verlor 4 Duelle und boxte 3 Mal unentschieden. Nina Meinkes Profirekord steht bei 18 Siegen (4 K.o.) und 3 Niederlagen. Die 31-Jährige, die zuletzt den Interconti-Gürtel der IBF durch einen einstimmigen Punktsieg gegen Laura Ledezma gewann, erhält mit diesem Fight die dritte große WM-Chance ihrer Karriere. Wir haben jetzt diese große Chance und wollen sie natürlich nutzen“, betont Trainer Kay Huste. „Nina hat sich kaum Pause gegönnt, weil wir länger auf einen Nachholkampf spekuliert haben. Bermudez erwarte ich als emotionale und kampfstarke Gegnerin, aber wir werden sie auf boxerischem Weg schlagen.“
Bereits im März sollte Meinke die IBF-Championesse Amando Serrano herausfordern, aber am Kampftag selbst sagte Serrano den Fight wegen einer angeblichen Augenverletzung ab. Dem Versprechen, den Kampf gegen Meinke nachzuholen, kam die Puerto Ricanerin nie nach. Nun wurde der IBF-Gürtel im Feder vakant, nachdem Serrano die Gewichtsklasse gewechselt hat – somit kann Deutschlands „Boxerin des Jahres“ erstmals auf heimischen Boden um einen WM-Titel boxen.
Nina „The Brave“ Meinke gewann zuletzt sechs Mal in Folge und ist bereit für den ganz großen Schritt. Zwischen den beiden Weltklasse-Athletinnen ist ein packendes Duell auf Augenhöhe zu erwarten. „Ich freue mich sehr, dass Nina nach der kontroversen Absage von Amanda Serrano in Puerto Rico jetzt die Chance bekommt, um die IBF-Weltmeisterschaft zu boxen“, erklärt P2M-Sportdirektor Christian Morales. „Einen viel besseren Kampf kann man in dieser Gewichtsklasse weltweit nicht präsentieren.“
Kadiru im Sparring mit Joshua
In weiteren Fights am 21. September stehen auch die beiden deutschen Schwergewichtler Peter Kadiru (18-1-0, 10 K.o.) und Viktor Jurk (9-0, 7 K.o.). Der Hamburger Kadiru, der aktuell als Sparringspartner von Anthony Joshua in London eine top Vorbereitung hat, trifft bei der ersten Verteidigung seines IBF-Intercontinental-Titels auf den harten Puncher Djuar El Scheich aus Berlin (22-0-1, 21 K.o.). Jurk verteidigt seinen deutschen Meistertitel gegen Edonis Berisha (8-1-0, 7 K.o.).
Auch Lokalmatadorin Dilar Kisikyol (10-0, 2 K.o.) steigt in der Alsterdorfer Sporthalle zu ihrem Abschiedskampf in den Ring. In einer Leichtgewichts-WM der WIBF steht sie Djemilla Gontaruk (16-10-2, 2 K.o.) aus Belgien gegenüber.
Text: Frank Schwantes